Onkologie
(K)ein Spiel mit der Hoffnung
Ein Plädoyer für die integrative Onkologie
In Deutschland nutzen ca. 40 bis 50% der Tumorpatienten komplementäre und alternative Medizin [1]. Aktuellere Patientenbefragungen durch die Arbeitsgemeinschaft Prävention und integrative Onkologie (PRIO) der Deutschen Krebsgesellschaft weisen auf höhere Nutzerraten hin. So zeigten Micke et al. bereits 2009, dass bei Patienten in der Strahlentherapie die Nutzerrate bei Patienten mit unterschiedlichen Tumorarten zwischen 20% und 90% liegt [2]. Allein diese Zahlen zeigen, dass eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen komplementäre und alternative Medizin erforderlich ist. Kaum ein Thema wird in der Onkologie jedoch so kontrovers diskutiert wie dieses. Von der Einstufung als versteckte Placebo-Therapie über eine geduldete Parallelwelt zur akademischen Medizin bis hin zur Gleichstellung mit der sogenannten Schulmedizin nach Wunsch des Patienten finden sich unterschiedliche Haltungen. Der aus dem Angloamerikanischen stammende Begriff „komplementäre und alternative Medizin“ (KAM engl. CAM) trägt dabei nicht zur Klärung bei. | Von Jutta Hübner und Christian Keinki
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