Über Tschechien

dm steigt in Onlinehandel mit OTC-Arzneimitteln ein

Berlin - 18.12.2024, 09:15 Uhr

dm-Markt in Dusiburg. (Foto: IMAGO/Funke Foto Services)

dm-Markt in Dusiburg. (Foto: IMAGO/Funke Foto Services)


Die Drogeriekette dm hat in Tschechien eine Gesellschaft gegründet und will ab dem kommenden Jahr von dort rezeptfreie Arzneimittel online vertreiben. Das Unternehmen bestätigte einen entsprechenden Medienbericht.

Die Drogeriemarktkette dm will in den Onlinehandel mit Arzneimitteln einsteigen. Ab dem kommenden Jahr sollen sie über Tschechien verkauft werden, wie das Handelsblatt an diesem Mittwoch morgen berichtet. In dem Text ist von  „freiverkäuflichen“ Arzneimitteln die Rede. Ob damit nur tatsächlich freiverkäufliche gemeint sind, oder auch apothekenpflichtige, geht aus dem Bericht nicht hervor. Freiverkäufliche Arzneimittel darf dm allerdings jetzt schon verkaufen. 

dm-Geschäftsführer Marketing und Beschaffung, Sebastian Bayer, bestätigte gegenüber dem Wirtschaftsblatt, dass eine entsprechende Gesellschaft im Nachbarland gegründet worden sei. Er betonte, dass man ausschließlich den Onlinehandel von „freiverkäuflichen“ Arzneimitteln plane, 

Der Gesundheitsmarkt in Deutschland steht laut Bayer vor gewaltigen Herausforderungen. „Aus Sicht der Bürger wird es teurer, aber nicht besser“, sagt er: „Für dm stellt sich deshalb die Frage, was wir beitragen können, wenn es regulatorisch zu Änderungen kommt.“ Die Drogeriekette habe noch viel Fantasie, was sie in diesem Bereich anbieten könne, heißt es beim Handelsblatt.

Der Chef der Drogeriekette, Christoph Werner, hatte bereits Anfang des Jahres in einem Interview mit dem Berliner „Tagesspiegel“ erklärt, dass Drogeriemärkte zukünftig auch Beratung, Impfungen und den Verkauf von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln anbieten könnten.

Die Einführung der elektronischen Patientenakte und das E-Rezept würden die Rahmenbedingungen für die Abgabe von verschreibungspflichtigen Medikamenten verändern. „Wofür es heute den ausgebildeten Apotheker braucht, kann künftig automatisiert werden“, so Werner.

Schon jetzt offeriert dm seinen Kund:innen ein Sortiment an frei verkäuflichen Arzneimitteln. Die Drogeriekette ist mit 4.000 Filialen derzeit Marktführer in Deutschland. Gegründet wurde das Unternehmen in den 1970er Jahren von dem Anthroposophen Götz Werner.


Matthias Köhler, DAZ-Redakteur
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Dösel und offen zur Schau getragene Ahnungslosigkeit.

von Stefan Haydn am 18.12.2024 um 18:31 Uhr

Wenn maximal gewinnorientierte Unternehmen wie DM Patienten das Leben erleichtern und Arbeit abnehmen wollen (sozusagen die Welt retten) sollte man sehr hellhörig und vor allem sehr vorsichtig werden. Ich denke da herrscht kein Überhang an Altruismus vor.

Wie wenig ich als Apotheker gebraucht werde, sehe ich ja aktuell im immer digitaler werdenden Rezepteinlöseverfahren.
Ich sage es mal so: Über Arbeitsmangel kann ich eher nicht klagen!

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