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Zuckersüßes Beratungswissen – Teil 10
Honigschlecken – es ist nicht alles Gold, was glänzt
Gesund – oder eher nicht?
Zucker und auch Honig waren in früheren Jahrhunderten ein Luxusgut, das sich nur reiche Haushalte leisten konnten. In Zeiten von Mangelernährung war es also kein Wunder, dass man dem knappen und teuren Honig Heilkraft zusprach und sein Verzehr als gesund galt. Denn die geballte Energie einer Portion Honig weckte auf wohlschmeckende Art alle Lebensgeister. Heutzutage sind Zucker jeder Art auf unserem Speiseplan allgegenwärtig. Unsere aktuelle Herausforderung heißt: Zucker einsparen, weniger süß essen! Wer sich wirklich gesundheitsbewusst ernähren will, sollte laut WHO und DGE täglich weniger als 200 kcal durch Zucker abdecken, also weniger als 50 Gramm Zucker essen. (Das entspricht 10 Prozent der Gesamtenergiezufuhr von ca. 2000 kcal/Tag und ist nicht als Empfehlung zu verstehen, sondern als maximale Obergrenze!) 100 Gramm Honig haben ca. 300 kcal. Ein Esslöffel Honig (ca. 20 g) bringt ca. 60 kcal.
In den empfohlenen 50 g Zucker pro Tag sollten bereits die den Lebensmitteln zugesetzten Zucker (Zutatenliste lesen!) enthalten sein, außerdem zählen Honig, Sirupe, Dicksäfte, Fruchtsäfte, Smoothies etc. dazu.
Honig enthält viel Fructose
Zucker (ca. 380 kcal pro 100g) aus Gesundheitsgründen durch Honig (ca. 300 kcal pro 100g) zu ersetzen, ergibt wenig Sinn. Im Vergleich zu Zucker hat Honig einen höheren Anteil an Fructose, was heute sehr kritisch gesehen wird. Ein übermäßiger Verzehr an Fructose begünstigt die Entstehung des metabolischen Syndroms. Auch die gern gepriesenen Vitamine, Mineralien und Pflanzenstoffe sind im Honig nur in winzigen Spuren enthalten. Es ist gesünder Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe durch Gemüse, Hülsenfrüchte, Früchte, Getreideprodukte zu sich zu nehmen.
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In einem Punkt ist Honig gegenüber Zucker jedoch unschlagbar: Das ist der so typische, aromatische Geschmack, der dem Gaumen schmeichelt. Ein Brot oder Brötchen, bestrichen mit Butter und Honig zu verzehren, ist einfach, preiswert und köstlich. Und in jedem Fall gesünder als ein industriell hergestellter Süßigkeitenriegel, selbst wenn dieser Honig enthält.
Honig vom Imker
Wer den ökologischen Aspekt bei seiner Ernährung mit berücksichtigen will, sollte auch an mögliche Umweltgifte im Honig sowie lange Transportwege ausländischer Produkte denken. Honige, die eine Banderole mit dem Siegel des Deutschen Imkerbundes tragen, erfüllen sehr hohe Qualitätsrichtlinien und werden streng kontrolliert. Wer Honig direkt beim regionalen Imker seines Vertrauens kauft, unterstützt damit auch eine art- und fachgerechte Bienenhaltung, die uns allen zugutekommt.
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