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Missglückte IT-Migration
Apobank und Avaloq – zum Scheitern verurteilt?
Avaloq „pfuschte“ bei BHF-Bank
Avaloq zufolge scheiterte das BHF-Projekt jedoch nicht an Avaloqs unzureichender IT-Arbeit, sondern daran, dass „die Besitzerin der BHF Bank, die französische Vermögensverwalterin Oddo, strategisch umdisponiert habe“, zitiert "Inside Paradeplatz" eine damalige Avaloq-Sprecherin. „Avaloq Banking Suite“ (Anmerkung der Redaktion: „Avaloq Banking Suite“ heißt das Avaloq-eigene Softwarepaket) sei nicht das Problem, sondern Oddo habe „die Prioritäten für die BHF-Bank anders gesetzt“, schreibt Lukas Hässig Ende Oktober in „Avaloq bezahlt Rechnungen in Deutschland nicht“. Denn: Dem abgebrochenen IT-Projekt zwischen Avaloq und der BHF-Bank folgte ein Rechtsstreit, da Avaloq laut Inside Paradeplatz externe Programmierer, die für das gestoppte IT-Projekt arbeiteten, nicht bezahlte.
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Doch mit der geänderten Marschrichtung der Oddo-Mutter machte es sich Avaloq zu einfach, findet der Wirtschaftsjournalist: „Die Avaloq-Chefs haben in Deutschland bei der BHF-Bank ganz offensichtlich einen Pfusch abgeliefert.“ Belegt sieht er seine Einschätzung durch ein BHF-Dokument, das auf 25 Seiten Schwierigkeiten, offene Punkte und Mängel aufführe und diese anschaulich mit „grün, gelb und rot für die jeweilige Risikoeinstufung markiert“ – rot komme jedoch ziemlich oft vor, so Hässig.
Speziallösung für Apobank
Avaloq wollte mit der BHF-Bank wohl den deutschen Bankenmarkt erobern. Allerdings gab sich das IT-Unternehmen durch das BHF-Desaster kaum entmutigt, sondern kündigte im September 2016 an, den „Gewinn einer weiteren, namhaften Bank im deutschen Markt kommunizieren“ zu wollen, zitiert "Inside Paradeplatz" die „Schweizer Vorzeige-Informatiker“. An dieser Stelle wird es für die Apotheker interessant, denn gemeint war wohl – die Apobank. Genannt wird diese dann im darauffolgenden Oktober: Es wurde spekuliert, ob der Apobank-Avaloq-Deal vielleicht doch nicht zustande komme. Das Gerücht bestätigte sich nicht – was die Frage aufwirft: Warum hat sich die Apobank ausgerechnet für Avaloq entschieden, zumal zu einem Zeitpunkt, als diese mit der Einführung einer neuen Software bei der BHF-Bank mit Pauken und Trompeten gescheitert war?
DAZ.online hat bei der Apobank nachgefragt: Man habe bei einem umfangreichen Auswahlverfahren „strategische und kommerzielle Gesichtspunkte“ abgewogen und sich aufgrund derer für Avaloq entschieden. Die Apobank-Sprecherin betont, wie bereits in früheren Gesprächen, dass ein Umzug vom früheren System GAD nach deren Fusion mit Fiducia zu Fiducia & GAD IT ohnehin angestanden hätte. Man habe sich jedoch gegen Fiducia & GAD IT, den zentralen IT-Dienstleister des genossenschaftlichen Bankensektors, entschieden. Die Apobank hätte als „Spezialbank“, die als einzige auf Heilberufler ausgerichtet ist, eine „Speziallösung“ benötigt. Folglich hätte man auch „spezifische Anforderungen an den Provider, um die erforderliche Flexibilität im System zu bekommen“, so die Sprecherin der Apobank.
3 Kommentare
Bruchlandung Appbank
von GBV GmbH &Co.KG am 14.07.2020 um 8:39 Uhr
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Kunden Betreuung, Sevice
von Dr Detlev Franke am 04.07.2020 um 15:56 Uhr
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Apobank Bruchlandung....
von Dr.Titus Sokolowsky am 03.07.2020 um 15:52 Uhr
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