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Apotheker verärgert
Was kostet das neue IT-System der Apobank?
Noch immer laufen die Hotlines der Apobank heiß. Der Umzug des IT-Systems der Heilberufler-Bank sorgt nach wie vor für Chaos beim Banking der Apotheker. Ein neues Erklärvideo soll helfen und ist nun auch verfügbar. Unmut schaffen jedoch auch die herumgeisternden Zahlen über die Kosten der neuen Apobank IT von Avaloq. Dreistellige Millionenbeträge – was ist dran? DAZ.online hat bei der Apobank nachgefragt.
Dass auch knapp eine Woche nach dem großen IT-Umzug der Apobank noch nicht alle Apobankkunden vollumfänglich und wie gewohnt ihr Online-Banking nutzen können, scheint gemessen an den Kommentaren in Social-Media-Plattformen für zunehmenden Unmut zu sorgen. Die Apobank versucht, zu beschwichtigen. Bereits in der vergangenen Woche sprach man von einem „erfolgreichen IT-Umzug“. Doch gesteht man auf Nachfrage am heutigen Montag, dass die Hotlines nach wie vor „heiß laufen“. Allerdings ist der telefonische Service nicht immer zuverlässig erreichbar. Das berichten Apotheker DAZ.online. Und bekomme man „nach ein paar Stunden einmal jemanden an die Strippe“, dann heiße es nur, man würde derzeit nicht helfen können. „Viele von uns sitzen seit einer Woche am PC, statt zu arbeiten, und verzweifeln“, so ein Apotheker.
Bei den Apobank-Kunden jedenfalls ist der erfolgreiche Umzug nicht angekommen. Auch DAZ.online erreichen Zuschriften von betroffenen Apothekern, die sachlich und konkret schildern, dass das derzeitige Chaos mitnichten eine Lappalie ist.
Fakt ist, dass es nicht um Kleinigkeiten geht, dass man sich z.B. im Moment nicht einmal anmelden kann, dass sämtliche Vorlagen für immer gelöscht sind oder dass man plötzlich nicht mehr mit seiner EC Karte oder mit Paypal bezahlen kann, sondern dass – sofern man denn Zugang hat – ganze Module nicht funktionsfähig sind.“
„Also beim besten Willen: das ist eine absolute Vollkatastrophe, was sich hier gerade abspielt und kann nicht kleingeredet werden“, erklärt ein Apotheker gegenüber DAZ.online.
War das Projekt zu groß?
Vielleicht war der Rundum-Umzug mit der kompletten Hard- und Software auch ein bisschen zu viel auf einmal. Diese Vermutung stellt zumindest ein Züricher Finanzblatt auf. „Das ist immer riskant“, liest man bei Inside Paradeplatz. Allerdings ist die Apobank den Schweizern zufolge nicht die erste Bank, die ein solches monströses Projekt wagt: Die Postfinance tat dies wohl auch und setzte auf Tata Systems, während die Raiffeisen diesen Schritt mit Avaloq ging. Und auch bei Postfinance und Raiffeisen gab es wohl größte Schwierigkeiten zu Beginn, „am Ende schafften sie den Hosenlupf“, so Inside Paradeplatz. Das werde vielleicht auch bei der Apobank so sein, so die Hoffnung.
Die Apoheker hingegen sind derzeit nicht so zuversichtlich, sie fürchten finanzielle Verluste. Zudem werde der „Berg an Problemen“ mit jedem Tag größer. Und weiter: „Eine Lösung der Probleme von vor einer Woche ist nicht in Sicht“, so ein Apotheker im Gespräch mit der DAZ.online-Redaktion.
Man kann sämtliche Sammler auch heute noch nicht einstellen, und das wird noch eine ganze Weile so bleiben. Das gilt für Sammelüberweisungen ebenso wie für Sammelbankeinzüge, beides keine Exoten, sondern vitale Funktionen. Das Umfrickeln ist quasi unmöglich und die Aufträge verfallen jetzt alle, was zu massiven finanziellen Schäden führt.“
Hier fehlte definitiv ein Test für die absolut üblichen Basisfunktionen. Diese sind im neuen System gar nicht vorhanden oder nicht funktionsfähig. Selbst die Einspielung der EC-Cash-Umsätze hat man offenbar nicht getestet. Alle Apotheken, die mit Starmoney arbeiten, was ja von der Apobank immer empfohlen wurde, sind komplett lahmgelegt.“
Selbst wenn es irgendwann einmal funktionieren sollte: die Dateien neu zu generieren, ist teilweise gar nicht ohne fremde Hilfe möglich.“
3 Kommentare
Berater nicht zu erreichen
von Markus Treffinger am 10.06.2020 um 7:15 Uhr
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Hurra
von Ralf Schuster am 09.06.2020 um 9:45 Uhr
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Berufsstand in der Glaubwürdigskeitsfalle dank Apo & ? - Bank?
von Christian Timme am 09.06.2020 um 7:55 Uhr
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