Präsidentschaftswahl am 16. Januar

Overwiening gegen Preis – Showdown um die ABDA-Spitze?

23.12.2024, 12:15 Uhr

Kommt es bei der Wahl zur ABDA-Präsident*in am 16. Januar zu einer Kampfabstimmung? (Fotos: Schelbert/DAZ)

Kommt es bei der Wahl zur ABDA-Präsident*in am 16. Januar zu einer Kampfabstimmung? (Fotos: Schelbert/DAZ)


Nach der geplatzten Wiederwahl von ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening bahnt sich nun womöglich der nächste Knaller an: Dem Vernehmen nach werden beim Wahltermin am 16. Januar 2025 sowohl Kammern als auch Verbände eine Kandidatin beziehungsweise einen Kandidaten um das Spitzenamt ins Rennen schicken. Es könnte auf das nordrhein-westfälische Duell Overwiening gegen Thomas Preis hinauslaufen.

Wer wird neue ABDA-Präsidentin oder neuer ABDA-Präsident? Diese Frage stellen sich Beobachter seit dem 11. Dezember – an diesem Tag versagte die ABDA-Mitgliederversammlung ihrer amtierenden Chefin Gabriele Regina Overwiening die Zustimmung zu einer zweiten Amtszeit. Mit 48 zu 52 Prozent der Stimmen scheiterte sie denkbar knapp und kündigte kurze Zeit später an, nicht nochmals kandidieren zu wollen.

Der Schock saß tief bei den Standespolitikerinnen und -politikern. Dennoch galt es nun, möglichst schnell eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für die gestrauchelte Präsidentin zu finden. Und so kamen gut eine Woche später, am 19. Dezember, die Bundesapothekerkammer (BAK) und der Deutsche Apothekerverband (DAV) jeweils in Berlin im Apothekerhaus zusammen, um eine Kandidatin oder einen Kandidaten auszumachen.

Die Ergebnisse der beiden Sitzungen sind streng geheim. Jedoch sollen sich nach DAZ-Information die Verbände auf Thomas Preis aus Nordrhein geeinigt haben. Dieser verfügt über einen großen berufspolitischen Erfahrungsschatz: Der Inhaber der Alpha-Apotheke in Köln führt den Apothekerverband Nordrhein bereits seit mehr als 25 Jahren. Gegenüber der DAZ wollte Preis sich nicht äußern, er dementierte das Gerücht aber auch nicht.

Zudem heißt es, die Kammern hätten sich darauf verständigt, erneut Overwiening ins Rennen zu schicken. Zwar drängt sich aufseiten der Kammern keine Alternative auf, doch dass Overwiening nach diesem Wahldebakel offenbar nochmals antreten will, überrascht dann doch.

Zu betonen ist, dass es zu diesem Zeitpunkt darum geht, wer im Wahlaufsatz auftauchen wird. Für welches Amt – Präsident oder Vize – die Kandidatinnen und Kandidaten sich letztlich bewerben, können sie kurzfristig entscheiden. Beobachter meinen, dass jedoch weder Overwiening noch Preis für die zweite Reihe gemacht sind. Es könnte also Mitte Januar tatsächlich zu einer Kampfabstimmung um das ABDA-Spitzenamt kommen. Möglich ist theoretisch, dass die Verliererin oder der Verlierer anschließend als Vize kandidiert. Ob das ein realistisches Szenario ist, darf allerdings bezweifelt werden. Ob Kammern und Verbände vorgesorgt und jemanden für das Vizeamt auserkoren haben, ist bisher nicht bekannt.


Christina Grünberg (gbg), Apothekerin, Betriebswirtin (IWW), DAZ-Redakteurin
cgruenberg@daz.online


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3 Kommentare

Kein Kindergarten bitte

von Annette Dunin von Przychowski am 23.12.2024 um 22:43 Uhr

Wir brauchen eine geeinte und starke ABDA oder gar keine. Sollte jetzt ein berufspolitischer Kindergarten zwischen Verbänden und Kammern ausbrechen, wäre das eine weitere Katastrophe für den Berufsstand. Dann lieber jeder für sich. Rauft Euch zusammen für den Berufsstand und einigt Euch vor dem 16. Januar auf einen konsensfähigen Vorstand. Es nagt an allen Ecken von allen Seiten an unserem Berufsstand. Es ist keine Zeit für das Ausfechten von persönlichen Problemen.

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oh je, oh je

von Dosquet Dieter am 23.12.2024 um 19:50 Uhr

Mit Thomas Preis, den ich privat durchaus schätze, habe ich so meine Erfahrungen als verbandschef insbesondere als es um den Kampf im Kreis Viersen gg ein von zur Rose bestochenes Ärztenetz ging. Das ich (war Kreisvertrauensapotheker) dann mittels Kammer und da insbesondere Frau Dr. Mecking vor dem Landgericht Düsseldorf haushoch gewonnen habe. Die Ärzte waren danach durchaus wieder "lieb". Von Thomas Preis kam ein Vorschlag, der mich nur mit dem Kopf schütteln lies. Ein Streik, den ich in Viersen ziemlich geschlossen organisiert hatte, wollte ich auf Rheinland ausgedehnt haben, T.P. hat dann Faxe zur Beantwortung der Streikbereitschaft verschickt, Nicht zurück gefaxte wurden als : bin dagegen gewertet, Ergebnis kann man sich ausmalen. Die Höhe war ein Seminar der Verbandstochter an dem Streikwochenende. Retaxe vermeiden. Statt die Verbände Verträge machen die Retaxe vermeiden. Nene, das wird nix.

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Ok, jetzt wird's dann peinlich

von Matthias Schneider am 23.12.2024 um 18:45 Uhr

Ich hoffe, dieses Szenario ist dem vorweihnachtlichen Glühweingenuss zuzuschreiben.
Hat Frau Overwiening nicht eine erneute Kandidatur ausgeschlossen?
Wollte Herr Preiß nicht auch schon DAV-Vorsitzender werden?
Wird der Rest der pharmazeutischen Republik dann aus NRW bestimmt (Hoffmann, Overwiening, Preiß)?
Ist das der erhoffte neue Wind und die notwendige Verjüngung?
Ich respektiere die handelnden Personen, aber ich habe dann doch Fragen.

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