Met-Hb-Spiegel über 70 Prozent sind potenziell tödlich
Eine Methämoglobinämie entsteht, wenn zweiwertiges Eisen des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin (Hb) zu dreiwertigem Eisen (Methämoglobin, Met-Hb) oxidiert wird. Die Methämoglobinämie kann durch (medikamentöse) Auslöser erworben werden, aber auch erblich bedingt sein.
Met-Hb kann im Gegensatz zu Hämoglobin keinen Sauerstoff binden und transportieren. Es kommt zu einer Sauerstoffunterversorgung: Bei mehr als 10 Prozent Met-Hb-Anteil kommt es zu einer bläulich-grauen Verfärbung (Zyanose) der Haut, Lippen, Schleimhäute und Akren. Bei höheren Konzentrationen sind Unruhe, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerz, Tachykardie und Atemnot zu beobachten. Met-Hb-Spiegel über 70 Prozent sind potenziell tödlich.
Weil bei Neugeborenen die Aktivität des Enzyms NADH-Cytochrom-b5-Reduktase (früher: Methämoglobin-Reduktase) noch nicht ausreichend ist, besteht für sie eine erhöhte Gefahr der Ausbildung einer Methämoglobinämie. Zudem lässt sich das Hb von Neugeborenen leichter oxidieren.
Und es gibt weitere Risikofaktoren, die einzelne Patienten besonders empfindlich reagieren lassen könnten: „Bei Patienten mit einem Glucose-6-phosphat-Dehydrogenasemangel, vererbter oder idiopathischer Methämoglobinämie besteht ein erhöhtes Potenzial, Anzeichen einer arzneimittelinduzierten Methämoglobinämie zu entwickeln“, heißt es in der Fachinformation.
2 Kommentare
Versagen DAV
von Dr Mathias Keil am 20.10.2019 um 10:37 Uhr
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Versagen des DAV
von Karl Friedrich Müller am 17.10.2019 um 7:49 Uhr
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