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Für Kinder besonders gefährlich
Lidocain passiert laut Fachinformation die Plazenta rasch und wahrscheinlich, wie die Blut-Hirn-Schranke, durch passive Diffusion. Bei Neugeborenen mit hohen Plasmakonzentrationen kann Lidocain eine Dämpfung des ZNS bewirken. Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren geben laut Fachinformation dagegen keinen Hinweis auf kongenitale Effekte durch Lidocain. Tierexperimentelle Studien haben aber Reproduktionstoxizität gezeigt.
Orales Lidocain
Alle bis hier genannten Informationen beziehen sich auf i.v. verabreichtes Lidocain. Eingangs wurde erwähnt, dass Lidocain einem hohen First-Pass-Effekt in der Leber unterliegt und deshalb nicht oral gegeben wird. Gibt es dennoch Daten dazu, ob und wie sich oral eingenommenes Lidocain auf den Körper (toxisch) auswirken kann?
Vom Gastrointestinaltrakt an sich wird Lidocain gut absorbiert. Das Lidocain, das in den Blutkreislauf gelangt, soll sich rasch in Lunge, Leber, Gehirn und Herz verteilen. Später erfolgt eine Speicherung im Muskel- und Fettgewebe.
Tatsächlich ist Lidocain in öffentlichen Apotheken in seiner Anwendung als Lokalanästhetikum (statt Antiarrhythmikum) in der Oberflächenanästhesie deutlich gängiger. Es kommt dann auch oral zum Einsatz – allerdings soll es nicht geschluckt werden: Beispielsweise ist das Dynexan Mundgel® zur „zeitweiligen, symptomatischen Behandlung von Schmerzen an Mundschleimhaut, Zahnfleisch und Lippen“ zugelassen. Das Lidocain darin wirkt dann an der Endigung der sensiblen Nerven der Haut beziehungsweise Schleimhaut. Auch ein Einsatz als Zahnungsgel für Kinder ist möglich.
Wie viel Lidocain müsste in die Glucose gelangt sein?
Die Maximaldosis beträgt laut Fachinformation des Dynexan Mundgels® für Erwachsene 40 mg Lidocain pro Tag und somit 4-8x täglich ein erbesengroßes Stück Mundgel, das je 4 mg Lidocain enthält. Bei Kindern, Kleinkindern und Säuglingen soll die Dosierung laut Fachinformation individuell erfolgen, aber nicht 4x täglich ein erbsengroßes Stück überschreiten, was dann 16 mg Lidocain entspricht.
Erste toxische Effekte auf das ZNS wurden laut Fachinformationen nach intravenösen Dosierungen von 3 – 5 mg/kg und subkutanen Dosierungen von 30 – 50 mg/kg gesehen.
Bei einer 60 kg schweren Frau könnten also (aus den vorausgehenden Zahl berechnet) zwischen 180 mg und 300 mg – die im Blut ankommen – toxisch wirken. Bei einem ungeborenen Kind müssten – angenommen es wog bereits 3.000 g – zwischen 9 und 15 mg Lidocain im Kreislauf angekommen sein.
2 Kommentare
Versagen DAV
von Dr Mathias Keil am 20.10.2019 um 10:37 Uhr
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Versagen des DAV
von Karl Friedrich Müller am 17.10.2019 um 7:49 Uhr
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