Im Buch „Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie“ (11. Auflage, Urban Fischer Verlag, Seite 76) wird die orale Bioverfügbarkeit von Lidocain zwischen 20 und 34 Jahren mit 13 Prozent (4-21) angegeben. Im Alter von 73 bis 87 Jahren soll sie hingegen 27 Prozent (12-52) betragen. Auf www.embryotox.de wird die orale Bioverfügbarkeit mit 35 Prozent angegeben, „aufgrund eines First-Pass-Metabolismus“.
Angenommen, in die Glucose-Abfüllung aus der Kölner Apotheke wären 900 mg Lidocain gelangt, wären mit einer Bioverfügbarketi von 35 Prozent 315 mg Lidocain im Blutkreislauf der Mutter angekommen, also eine toxische Dosis (s.o.). Das Verhältnis der embryofetalen Dosis gegenüber der mütterlichen Serumkonzentration soll 0,4 bis 1,3 betragen (Quelle: Fachinfo Emla® Creme).
Da in Glucosetoleranz-Tests 50 oder 75 g Glucose enthalten sind, erscheint eine Kontamination in dieser Größenordnung nicht unwahrscheinlich. Hinzu kommt, dass laut dem Buch „Toxikologie“ (Marquardt / Schäfer /Barth, 4. Auflage, Seite 512, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart) Schwangere besonders anfällig gegenüber Lokalanästhetika sein könnten. Die dort erläuterten Studien beziehen sich aber auf Bupivacain, das erheblich stärker kardiotoxisch sein soll als beispielsweise Lidocain: Die Plasmaeiweißbindung soll sich für Bupivacain in der Schwangerschaft verringern und so der Anteil des freien Pharmakons steigen.
2 Kommentare
Versagen DAV
von Dr Mathias Keil am 20.10.2019 um 10:37 Uhr
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Versagen des DAV
von Karl Friedrich Müller am 17.10.2019 um 7:49 Uhr
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