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Beratungsquickie zum Osterwochenende
4 Jahre rezeptfreie „Pille danach“: Was ist neu, was ist wichtig?
Seit vier Jahren ist die „Pille danach“ rezeptfrei – am 15. März 2015 gab es die entsprechenden Änderung. Seitdem können Frauen nach einer Verhütungspanne unkompliziert und ohne vorherigen Arztbesuch Notfallkontrazeptiva erhalten – nach entsprechender Beratung. Zum vierten OTC-Geburtstag der „Pille danach" gibt der DAZ.online-Beratungsquickie einen ausführlichen und dieses Mal nicht ganz so „quicken" Überblick – passend zum langen Osterwochenende.
Seit mehr als vier Jahren sind die beiden Wirkstoffe Ulipristalacetat (UPA) und Levonorgestrel (LNG) als Notfallkontrazeptiva nach einem ausführlichen, diskreten Beratungsgespräch durch das pharmazeutische Personal und ohne Rezept von der „betroffenen Person“ zu kaufen.
Allein im Jahr 2017 wurde in deutschen Apotheken 808.000 Mal die „Pille danach“ abgegeben. Je nach Quelle wurden dabei vor allem ulipristalhaltige Präparate eingenommen. EllaOne® und die entsprechenden Reimporte hatten einen Marktanteil von 67 Prozent, die levonorgestrelhaltigen Mittel, also Pidana® und Generika wie Unofem® oder Levonoraristo®, teilten sich die restlichen 33 Prozent.
So wirken LNG und UPA
Bei Levonorgestrel handelt es sich um einen reinen Progesteronrezeptor-Agonisten. Der primäre Wirkmechanismus ist eine Ovulationsblockade und/oder die verspätete Ovulation durch die Unterdrückung des Luteinisierenden-Hormon-Peaks (LH-Peak). Levonorgestrel interferiert mit dem Ovulationsprozess nur, wenn es vor dem Anstieg des LH-Spiegels verabreicht wird. Ulipristalacetat hingegen ist ein selektiver Progesteronrezeptor-Modulator (SPRM), dessen Wirkung auf einer hochaffinen Bindung am Progesteronrezeptor beruht. Als Mechanismus bei der Anwendung zur Notfallverhütung wird ebenfalls die Hemmung oder Verzögerung der Ovulation durch Unterdrückung des Anstiegs des luteinisierenden Hormons (LH) angesehen. Im LH-Anstieg übt UPA zusätzliche zentrale Effekte aus und bremst diesen aus. Dies resultiert in einer Verzögerung des Eisprungs. In pharmakodynamischen Studien konnte gezeigt werden, dass noch während des LH-Anstiegs (circa ab zwei Tagen vor dem Eisprung) UPA den Eisprung wirksam verschieben kann.
2 Kommentare
Piile danach
von Verena Treese am 24.04.2019 um 9:51 Uhr
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AW: Piile danach
von Lars Frohn am 24.04.2019 um 19:14 Uhr
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