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Kommentare zum Honorar-GUTACHTEN
Was sagen die befragten Apotheker?
BTMs und Rezepturen...
Durch Rezepturen wird momentan eine Mitarbeiterin durch die extrem aufwändige Dokumentation/Telefonieren den ganzen Tag beschäftigt. Durch die Rabattverträge hat sich das Lager und Bestellverhalten komplett geändert. Es ist unmöglich sämtliche Rabattarzneimittel (die sich auch noch ständig ändern) auf Lager zu haben. Dadurch sind die Prozesskosten (Bestellung/Handling Wareneingang etc.) drastisch gestiegen. U.a. muss nun Ware im Wert von ca. 5.000 Euro pro Jahr vernichtet werden, da bei Änderungen der Rabattverträge kein Abverkauf mehr möglich ist und der Großhandel diese Artikel nicht zurücknimmt. Durch Schätzung sind manche Zahlen nur mit Unschärfe zu ermitteln. Eine durch Apothekendaten gestützte Angabe wäre jedoch mit enormem Zeitaufwand verbunden, der nicht unentgeltlich erbracht werden kann. Durch wirtschaftliche Gegebenheiten, keine Margenerhöhung in den letzten 10 Jahren (nur 1x3% ) sind bei steigenden Gehältern (in diesem Zeitraum +30 !!! %) auskömmliche Gewinne nur bei extremer Selbstausbeutung zu erwirtschaften. Die mengenmäßigen Zuwächse können auch nur mit mehr Personal bewältigt werden. Gesetzliche Auflagen wie Notdienste, Beratungspflichten, Dokumentationen, Rezeptur, Pflichbevoratung und keine Möglichkeit von Automatisierung lassen keine wirksamen Sparmassnahmen zu Durchschnitte sind schwer zu beantworten, weil Rezepurdokumentationen oder Genehmigungen oder endlose Diskussionen über Rabattverträge leider inzwischen auch zum täglichen Apothekenablauf gehören und teilweise EIN Rezept uns stundenlang beschäftigt. Eigentum der Bank, da die Apotheke im Jahr 2014 in einen Neubau verlegt wurde, da sich der Ortskern verschoben hat, durch Ansiedlung von Supermärkten im Randbereich des Dorfes
Meine Apotheke weicht von der Durchschnittsapotheke ab: Wir haben 6600 Rezepturen, davon ca. 6300 als Defektur, abgabefertige FAM. Zusätzlich 1100 Methadonrezepte, Bulkware (Standgefäß) als Defektur. Zusätzlich 3000 L-Polmidonrezepte, Weiterverarbeitung nach NRF-Bulkware (Standgefäß) als Defektur. Zusätzlich 1450 Abgaben Subutex/Suboxone take home, Auseinzelung von Tabletten. Die Umsätze mit obigen Artikeln sind nicht in der Umsatzverteilung Rx/Non-Rx enthalten. Für das Ausfüllen des Fragebogens habe ich nicht "20" Minuten sonder eher 4 Stunden gebraucht.
Wir haben ein für eine normale Apotheke weit überdurchschnittliches Aufkommen an BTM und Rezepturen sowie Sonderbestellungen wg. Spezialisierung auf bestimmte Facharztgruppen und Altenheime. Die Dokumentationsanforderungen sind gewaltig. So haben wir im Jahr mehr als 4000 Rechnungen zu schreiben, davon 60% mit Beträgen bis zu 20.- € einerseits, andererseits einen Rechnungseingang von mehr als 2000 Stück (ohne GH !!) wegen Klein- und Kleinstbesorgungen.
Ein Problem bei der Rezepturherstellung ist, dass die Apotheke oft gezwungen ist, für nur eine Rezeptur Chemikalien zu bestellen, die häufig nie wieder verwendet werden können, da die Rezeptur nicht mehr vorkommt. Hier sollte die Möglichkeit geschaffen werden, diese Ausgangssubstanzen der Kasse komplett in Rechnung stellen zu können. Die Vergütung sollte entsprechend dem Zeitaufwand erfolgen. Da es sich bei der Rezepturherstellung um eine Handwerkliche Tätigkeit handelt, sollte man sich hier an Stundensätzen aus dem Handwerk orientieren. Ich bezahle für 1 Stunde eines Handwerkers, der in meiner Apotheke Reparaturen vornimmt weit mehr als ich für eine Stunde Rezepturherstellung erhalte.
4 Kommentare
Ostfriesen arbeiten jetzt überall ...
von Christian Timme am 18.12.2017 um 1:55 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Wohl Wahr
von Bernd Jas am 16.12.2017 um 10:23 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Wohl Wahr
von Christiane Patzelt am 16.12.2017 um 23:30 Uhr
AW: Auch, und noch mehr Wohl Wahr
von Bernd Jas am 17.12.2017 um 13:03 Uhr
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