- DAZ.online
- News
- Politik
- Betriebsergebnis von 136....
Krankenkassen zum Pharma-Gesetz
Betriebsergebnis von 136.345 Euro reicht für Apotheker
1119 Prozent Honorarplus sind zu viel
- Weiterhin
argumentieren die Kassen, dass die Arbeit und die Ausgaben der Apotheker im
Rezepturbereich zwangsläufig durch die Einnahmen mit Fertigarzneimitteln
querfinanziert werden müssten. „Die Höhe der Rezepturzuschläge wurde […] so
festgelegt, dass der Bereich der Fertigarzneimittel den Bereich der Rezeptur
querfinanzieren soll“, heißt es in der Stellungnahme. Gebe es für Rezepturen
nun mehr Geld, müsse automatisch das Fixhonorar für Fertigarzneimittel gesenkt
werden, fordern die Kassen.
- Der
Referentenentwurf sieht vor, dass für den neuen Rezepturzuschlag auch der
Kassenabschlag von 1,77 Euro gilt. Der bisher gültige fünfprozentige Rabatt auf
alle Rezepturen soll abgeschafft werden. Der Wegfall des prozentualen
Kassenabschlages koste die Versicherten mehr als 8 Millionen Euro pro Jahr, so
der GKV-Spitzenverband. Auch der neue, fixe Kassenabschlag könne dies nicht kompensieren.
Der Kassenverband hat aber einen Vorschlag zur Kompensation parat: Sollte es
höhere Rezepturzuschläge geben, müsste gleichzeitig die 3-Prozent-Marge für
Fertigarzneimittel gedeckelt werden. Eine ähnliche Rechnung hatten die
Regierungsfraktionen von Union und SPD in einem Positionspapier vorgeschlagen. Erstmals bringen die Kassen jedoch eine konkrete Zahl ins Spiel: Der GKV-Spitzenverband sieht den Margendeckel bei 36,70 Euro. Mehr sollen die Apotheker mit ihrer Marge nicht verdienen.
Abschließend warnt der Kassenverband davor, die Versicherten finanziell zu belasten, um den Apothekern mehr Geld zukommen zu lassen. „Die Mehrausgaben durch die geplanten Honorierungserhöhungen von insgesamt mehr als 80 Millionen Euro pro Jahr müssen über höhere Zusatzbeiträge der Versicherten finanziert werden“, heißt es in dem Papier. Und weiter: „Ob es sinnvoll ist, diese Gruppe finanziell erneut zu belasten um den Forderungen der Apothekerschaft nach höheren Gewinnen nachzukommen, erscheint aus Sicht des GKV-Spitzenverbandes fragwürdig. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Betriebsergebnis einer durchschnittlichen Apothekenbetriebsstätte in Deutschland nach Angaben des Deutschen Apothekerverbandes im Jahr 2015 bei 136.345 Euro lag.“
Mehr zum Thema
Kommentar zur GKV-Stellungnahme
Absurde Kassen-Logik
Rezepturen und BtM-Abgaben
85 Millionen Euro mehr für Apotheker
Mehr Geld für Apotheker
So funktioniert die neue Rezepturvergütung
Doch damit noch nicht genug. Denn der GKV-Spitzenverband lehnt auch die vom BMG geplante Erhöhung der BtM-Gebühr strikt ab. „Der richtige Rahmen für eine Überprüfung der Angemessenheit wäre das Forschungsvorgaben des BMWi“, schreibt der Kassenverband. Auch hier müssten alle Mehrausgaben durch Absenkungen des Apothekenhonorars in anderen Bereichen refinanziert werden, so die Forderung. „Nicht nachvollziehbar ist eine Steigerung dieser Gebühr um 1119%“, heißt es abschließend.
5 Kommentare
Kassenfunktionärsbezüge in Höhe von 100.000 Euro sind ausreichend
von Thomas Luft am 17.08.2016 um 19:10 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
"Betriebsergebnis" - Kassen argumentieren oberflächlich!!
von Uwe Hansmann am 17.08.2016 um 14:36 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
GKV Postille
von Dr.Diefenbach am 17.08.2016 um 8:29 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Vertreten
von T. La Roche am 17.08.2016 um 8:41 Uhr
AW: unglaublich
von Gerrit Linnemann am 17.08.2016 um 9:26 Uhr
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.