Gesundheitsministerin a.D.

Was wurde eigentlich aus… Ulla Schmidt

Berlin - 04.07.2016, 07:00 Uhr


Wie Ulla Schmidt die Pharma-Industrie rettete

Auch in Richtung pharmazeutischer Hersteller versuchte Schmidt, die Eigenständigkeit von Apotheken zu verteidigen: Die Politikerin verweist auch auf Vorstellungen, dass die Pharmaindustrie Zugriff auf Apotheken bekommen könnte. „Ich bin glücklich, dass wir das verhindern konnten“, sagt sie.

Doch an anderer Stelle setzte sie sich für die Interessen der Industrie ein. So stampfte Schmidt Vorschläge für Preisabschläge nach „Schröders Rotweinrunde“ wieder ein.

„Das Ziel waren Einsparungen im Gesundheitswesen“, sagt Schmidt im Rückblick. Doch es gab Protest von verschiedensten Seiten. „Die Betriebsräte haben gesagt, ihr zerstört die Basis für Beschäftigung“, erklärt die Politikerin, „denn wir sind in Deutschland ein Referenzland für Arzneimittelpreise.“

Kein Ruhestand

Deshalb habe sie einen Weg gesucht, Geld zu sparen, ohne dass es zu offiziellen Preiskürzungen kommt. „Aber wir haben Abstand davon genommen, einfach die Preise zu senken und damit das ganze Weltgeschäft zu gefährden“, sagt Schmidt. Bis heute freunden sich Gesundheitspolitiker immer wieder mit vertraulichen Preisen an – wie es auch jetzt wieder im Pharmadialog beschlossen wurde.

Ulla Schmidt setzt sich weiterhin engagiert in der Gesundheitspolitik ein. So will sie diese Woche mit einem fraktionsübergreifenden Antrag erreichen, dass umstrittene Arzneimitteltests an Demenzkranken verboten bleiben, wenn diese nicht selber von der Forschung profitieren können. 

Ob sie nach dann 27 Jahren im Bundestag im nächsten Jahr ein weiteres Mal kandidieren möchte, lässt sie derzeit noch offen. Klar ist hingegen, dass sie für eine weitere Amtszeit als Bundesvorsitzende der Lebenshilfe antreten wird. 



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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3 Kommentare

Abzocke Direkt Lebensversicherung

von detlef dammer am 20.02.2017 um 12:06 Uhr

Sie Frau Ulla Schmidt, waren hauptsächlich an der Ungerechtigkeit der Nachzahlungen an den Krankenkassen aus der Direkt Lebensversicherung beteiligt, wenn Sie ein reines Gewissen haben so ändern sie diese Schandtat die Sie verursacht haben und zig Rentner müssen 10 Jahre keine Nachzahlungen leisten. Lesen Sie den Bericht in Bild der Frau Nr.8, da stet deutlich wie Sie die Beitragszahler abzocken. Erst von Vorsorge reden und dann die Rosinen sich aus dem Kuchen der Zahler heraus picken. Es bewahrheitet sich immer in unseren Politikern steckt ein Münchhausen.

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Ulla Schmidt

von Harald Schweim am 06.07.2016 um 9:27 Uhr

Erinnerung verklärt und das Alter kann zusätzlich dazu beitragen. Aber wenn Frau Schmidt behauptet, am Erhalt der Präsenz-Apotheke Verdienste erworben zu haben, ist das Geschichtsklitterung. Unter ihrer Regentschaft ist der Unfug der Versandapotheken erfunden und eingeführt worden! Einsparungen für die Kassen wollte sie erzielen, die nie erreicht worden sind. Gebracht hat uns das Ganze den illegalen Versandhandel und die Arzneimittelfälschung, die im "Schmidt'schen Fahrwasser" nachfolgten.

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Rettung der Pharmaindustrie

von Jochen Ebel am 05.07.2016 um 7:26 Uhr

Das ist der beste Witz am Morgen. Ulla Schmidt rettet die Pharmaindustrie. Anfang der 80iger war Deutschland weltweit einer der wichtigste Pharmastandorte. Dank Ulla Schmidt und ihrer Nachfolger hat sich das geändert.

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