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Trotz reduzierter Antikörperantwort
COVID-19-Impfstoffe gegen Omikron nicht nutzlos
Omikron verringert die Wirksamkeit der Impfantikörper, eine Boosterimpfung wirkt sich positiv aus, darauf deuten Daten der Virologin Prof. Sandra Ciesek. Eine Anpassung der Impfstoffe ist sinnvoll, doch auch die derzeitigen Impfungen sind nicht nutzlos, denn: Antikörper sind nicht alles.
Wie gut schützen die zugelassenen COVID-19-Impfstoffe gegen die neue Omikron-Variante – zumindest auf Antikörper-Ebene? Virologin Professor Sandra Ciesek vom Universitätsklinikum Frankfurt hat erste Ergebnisse dazu in kurzen Statements bei Twitter veröffentlicht. In Neutralisationstests mit Virusisolat, also infektiösen Viren (keine Pseudoviren), die sie früh von einer am Frankfurter Flughafen mit Omikron infizierten Person isolierte und anzüchtete, untersuchte ihre Arbeitsgruppe, wie effektiv die auf eine Impfung gebildeten Antikörper es vermögen, das Omikron-Virus zu neutralisieren. Diese Daten verglichen sie mit der Neutralisationskapazität dieser Antikörper gegen die derzeit hierzulande noch dominierenden Delta-Variante. Die Antikörper stammten dabei aus Seren von COVID-19-Geimpften, die nach unterschiedlichen Schemata immunisiert worden waren. Was kam dabei raus?
Bis zu 37-fache Verringerung der Antikörperwirkung
Laut einem Tweet von Ciesek lag die Neutralisationskapazität gegen Omikron sechs Monate nach Impfung mit
- zweimal Biontech bei 0 Prozent,
- zweimal Moderna bei 0 Prozent,
- einmal AstraZeneca, einmal Biontech bei 0 Prozent.
Gegen die Delta-Variante lag die Neutralisationskapazität sechs Monate nach Impfung mit
- zweimal Biontech bei 47 Prozent,
- zweimal Moderna bei 50 Prozent,
- einmal AstraZeneca, einmal Biontech bei 21 Prozent.
Teilweise war die neutralisierende Wirkung der Antikörper gegen Omikron verglichen mit Delta um bis zu 37-fach reduziert.
Booster erhöht Antikörperwirkung
Etwas effektiver gegen Omikron scheinen die Antikörper nach Boosterung zu wirken, wenn diese noch nicht allzu lange zurückliegt: Drei Monate nach der dritten Biontech-Dosis lag die Neutralisationskapazität gegen Omikron bei 25 Prozent (vs. 95 Prozent gegen Delta). Eine Auffrischimpfung oder eine vorangegangene Infektion plus eine zweifache Impfung könne damit „noch eine stärkere Wirkung gegen die Variante entfalten (…) als die Immunantwort zweifach geimpfter Menschen“, schreibt das Science Media Center dazu. Einschränkend bemerkt das SMC, dass noch sehr wenige Details bekannt seien, und es unklar sei, wie viele Proben für die Analysen verwendet wurden.
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Auch gibt es erste Daten zu dem zur Vorbeugung und Behandlung von COVID-19 zugelassenen Antikörper-Duo Casirivimab/Imdevimab in Ronapreve®: „Die monoklonalen AK Imdevimab und Casirivimab sind – wie erwartet – bei Omikron wirkungslos“, schreibt Ciesek. In der Tat sind Antikörperpräparate hinsichtlich ihres Wirkverlustes noch empfindlicher als Impfstoffe: Im Gegensatz zu Vakzinen, die stets die Bildung von mehreren unterschiedlichen Antikörpern stimulieren, zielen Antikörper-Arzneimittel auf genau eine Struktur (Epitop) ab – bei Corona meist die Rezeptorbindungsdomäne am Spikeprotein, über die das Virus in die menschliche Zelle gelangt. Ist just diese eine Stelle im Virus mutiert, passen die Antikörper unter Umständen nicht mehr und der Antikörper verliert an Wirkung.
5 Kommentare
Wirkungsverlust 37 fach
von Wolfgang Engel am 16.12.2021 um 7:51 Uhr
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Gefährlichkeit von Omikron und Nutzen der Impfung
von Maria am 11.12.2021 um 23:33 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Gefährlichkeit von Omikron und Nutzen
von Wolfgang Engel am 16.12.2021 um 7:44 Uhr
37x weniger wirksam
von Scarabäus am 09.12.2021 um 9:54 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: 37x weniger wirksam
von cobe am 28.12.2021 um 19:13 Uhr
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