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Interview mit ABDA-Präsidentin Overwiening
„Der Gestaltungsspielraum einer einzelnen Person ist begrenzt“
„Die Geschlossenheit innerhalb der Apothekerschaft ist für mich nach wie vor ein hohes Ziel“
Sucht die ABDA diesbezüglich denn aktiv den Schulterschluss mit den Ärzten, die ja gleichermaßen betroffen sind von solchen Konstrukten?
Wir sind zu diesem Thema in guten und intensiven Gesprächen mit der Ärzteschaft. Dort muss ankommen, wie solche Kooperationen auch die ärztliche Diagnose- und Therapiehoheit umschiffen. Wir werden uns am Ende gemeinsam dagegen stemmen, da bin ich sicher.
Was wir in der Pandemie alles in kürzester Zeit umgesetzt haben, zeigt doch, dass die Apotheken fähig sind, sich schnell und sicher auf neue Prozesse einzustellen. Wir können auch E-Rezept!“
Gemeinsam mit der Ärzteschaft Geschlossenheit zu demonstrieren, ist ein erstrebenswertes Ziel. Angetreten sind Sie damals aber insbesondere mit dem Wunsch, die Apothekerschaft intern wieder zu einen. Wie gut hat das Ihrer Einschätzung nach bisher geklappt? Die Interessen der einzelnen Apotheker:innen driften ja zum Teil doch deutlich auseinander.
Die Geschlossenheit innerhalb der Apothekerschaft ist für mich nach wie vor ein hohes Ziel. Wir sind ein sehr kleiner Berufsstand und je geschlossener wir auftreten, desto besser werden wir unsere Interessen nach außen vertreten können. Ich besuche derzeit viele Kammerversammlungen und Mitgliederversammlungen der Verbände und bekomme dort überwiegend positives Feedback. Viele haben Lust auf den Aufbruch, der sowieso kommen wird, und glauben fest an den Berufsstand. Gleichzeitig gilt es natürlich, das Gute zu bewahren: Ich möchte, dass wir eine wichtige Säule in der Versorgung bleiben und weiterhin als die Experten für Arzneimittel wahrgenommen werden. Aufbruch bedeutet für mich nicht, alles abzureißen, was bisher war. Ich will unser Fundament halten und sehen, wie wir uns darauf basierend weiterentwickeln können. Es ist wie mit den Ärztinnen und Ärzten: Wir sollten weniger auf das Trennende und mehr auf die Gemeinsamkeiten schauen, denn davon gibt es eine ganze Menge.
Eines haben wohl tatsächlich alle Apotheker:innen gemeinsam: den Wunsch nach Entbürokratisierung. Leider läuft die Entwicklung derzeit in eine andere Richtung. Inzwischen brauchen die Betriebe sogar eine Präqualifizierung, um Trink- und Sondennahrung zulasten der GKV abgeben zu dürfen. Was tut die ABDA gegen diesen Irrsinn?
Die ABDA wird sich dafür einsetzen, dass die Präqualifizierungsstellen möglichst serviceorientiert arbeiten. Die Präqualifizierung als solche loszuwerden, ist allerdings schwierig. Da sehe ich kaum Angriffspunkte. Viele Regelungen sind ja Vertragsgegenstand zwischen Kassen und DAV. Wir werden aber bald noch einmal abfragen, wo genau die Kolleginnen und Kollegen die Probleme sehen bezüglich der Bürokratie, und an welchen Stellen sie gern Entlastung hätten. Rein ordnungspolitisch gibt es gar nicht so viele bürokratische Pflichten, abgesehen von der BtM- und T-Rezept-Dokumentation und den Dokumentationen nach dem Transfusionsgesetz. Aber da können wir ja fast schon froh sein, dass wir diese Pflichten übernehmen dürfen, denn das ist ein Alleinstellungsmerkmal für die Apotheken und grenzt uns und unsere Aufgaben gegenüber Dritten ab.
9 Kommentare
Demokratische ABDA
von Georg Dribusch am 12.11.2021 um 18:17 Uhr
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Welche Aufgabe?
von Reinhard Rodiger am 12.11.2021 um 11:33 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Welche Aufgabe
von Karl Friedrich Müller am 12.11.2021 um 12:11 Uhr
AW: Welche Aufgabe
von Reinhard Rodiger am 12.11.2021 um 14:25 Uhr
Geschlossenheit des Berufsstandes
von Karl Friedrich Müller am 12.11.2021 um 11:19 Uhr
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von Anita Peter am 12.11.2021 um 8:16 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 3 Antworten
AW: .
von Karl Friedrich Müller am 12.11.2021 um 9:22 Uhr
AW: .
von Anita Peter am 12.11.2021 um 9:50 Uhr
AW: .
von Karl Friedrich Müller am 12.11.2021 um 11:01 Uhr
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