Ralf König zur Diskussion über SMC-B-Karten

„Man darf nicht die ausbremsen, die aktiv vorangehen“

14.10.2021, 17:50 Uhr

Ralf König ist neben seiner Beratertätigkeit für Spahns Ministerium selbst Apothekeninhaber und musste ebenfalls bereits leidvolle Erfahrung mit der Regelung „Eine SMC-B pro Apotheke“ machen. (x / Foto: Jan Pauls)

Ralf König ist neben seiner Beratertätigkeit für Spahns Ministerium selbst Apothekeninhaber und musste ebenfalls bereits leidvolle Erfahrung mit der Regelung „Eine SMC-B pro Apotheke“ machen. (x / Foto: Jan Pauls)


Lenken die Kammern noch rechtzeitig ein?

König hofft, dass die Standesvertretung – also in diesem Fall die Landesapothekerkammern – noch rechtzeitig einlenkt und ihren Mitgliedern die Verwendung mehrerer SMC-B-Karten ermöglicht. Dabei geht es primär nicht um versandhandelbetreibende Apotheken, sondern generell um Betriebe, die ein differenziertes Leistungsangebot unter eigenem Markenauftritt führen, wie Heimbelieferung, (Steril-)Herstellung und andere besondere Versorgungsformen.

Auch die Gematik hält die Verwendung mehrerer SMC-B-Karten für sinnvoll und angebracht, wie sie gegenüber der DAZ erklärte. Apotheken, die neben dem persönlichen Kundenkontakt auch andere Geschäftszweige betreiben, könnten davon profitieren, zur eindeutigen Adressierung organisatorischer Einheiten mehrere Telematik-IDs zu nutzen. Dies sei in SGB V §313 Abs. 1 Satz 2 auch explizit vorgesehen.

Keine alphabetische Auflistung

König versucht die Sorgen der Standesvertretung nachzuvollziehen: „Die Kammern haben Bedenken, dass sich jemand 100 Accounts holt und so eine bessere Abdeckung in der Gematik-App erreicht.“ Diese Ansicht sei aber vollkommen unberechtigt. „In der Gematik-App haben mehrere Einträge pro Apotheke keinen Vorteil, weil man als Nutzer immer mindestens drei Buchstaben eingeben muss und so gezielt die jeweilige Apotheke findet.“ Sich als Inhaberin oder Inhaber für Namen wie 1A- oder AAA-Apotheke zu entscheiden, würde also nicht zu einer besseren Auffindbarkeit führen. „Es ist ja kein Telefonbuch, bei dem die Einträge alphabetisch aufgelistet werden und die Anbieter ganz oben besser sichtbar sind.“

Mehr zum Thema

Neben seiner Beratertätigkeit für Spahns Ministerium ist König selbst Apothekeninhaber und musste ebenfalls bereits leidvolle Erfahrung mit der Regelung „Eine SMC-B pro Apotheke“ machen: „Bei der KIM-Einrichtung hatte sich gezeigt, dass das Zertifikat meiner SMC-B-Karte nicht hundertprozentig funktionierte.“ Also beantragte er eine Austauschkarte. Diese kam auch, doch in der Zwischenzeit konnte er sich nicht gar nicht mehr mit der TI verbinden, selbst, wenn die ursprüngliche SMC-B-Karte wieder funktioniert hätte. „Aber die wurde ja sofort gesperrt.“ Daher plädiert König stark dafür, dass es standardmäßig mehrere SMC-B-Karten pro Apotheken geben sollte.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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