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15.000 Patientendaten zu Chloroquin/Hydroxchloroquin
Die dpa hatte am Freitag bereits über die Beobachtungsstudie im Lancet berichtet: Chloroquin und Hydroxychloroquin könnten womöglich die Todesrate unter COVID-19-Erkrankten erhöhen und zu Herzrhythmusstörungen führen, hieß es. Forscher aus den USA und der Schweiz hatten in der Lancet-Studie Daten von gut 96.000 Patienten ausgewertet, von denen fast 15.000 einen der Wirkstoffe allein oder in Kombination mit einem Makrolid-Antibiotikum (Azithromycin oder Clarithromycin) 48 Stunden nach Diagnosestellung bekommen hatten (1.868 Chloroquin, 3.783 Chloroquin + Makrolid, 3.016 Hydroxychloroquin und 6.221 Hydroxychloroquin + Makrolid). Die Autoren um Professor Mandeep Mehra von der Harvard Medical School sprechen sich dafür aus, die Mittel nur im Rahmen von klinischen Studien einzusetzen und den Nutzen sorgfältig zu prüfen.
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Die Patientendaten der Studie stammten von 671 Krankenhäusern auf sechs Kontinenten. Alle vier Behandlungsarten – die beiden Mittel jeweils allein oder mit Antibiotikum – erhöhten das Sterberisiko im Krankenhaus. Vor allem Hydroxychloroquin zusammen mit einem Antibiotikum erwies sich als riskant: Einer von vier der so behandelten Patienten starb. In der Kontrollgruppe war es nur einer von elf Patienten. Auch ventrikuläre Herzrhythmusstörungen traten gehäuft unter Hydroxychloroquin + Makrolid auf: bei 8 Prozent im Vergleich zu 0,3 Prozent der Kontrollgruppe. Sowohl Makrolide als auch Hydroxychloroquin verlängern die QT-Zeit. Ob ein Zusammenhang zwischen Rhythmusstörungen und Tod besteht, wurde aber nicht untersucht.
Das Team hatte zahlreiche mögliche Einflussfaktoren berücksichtigt, etwa das Alter der Patienten sowie Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus und Herzkrankheiten. Es kann dennoch nicht sicher ausschließen, dass andere, nicht berücksichtigte Faktoren das Ergebnis beeinflusst haben. Schließlich handele es sich um eine Beobachtungsstudie. Kontrollierte klinische Studien seien dringend nötig.
„Kleinere Studien haben bisher keinen Nutzen zeigen können und die Ergebnisse größerer, randomisierter und kontrollierter Studien liegen noch nicht vor“, sagte Mitautor Professor Frank Ruschitzka vom Universitätsspital Zürich der dpa. „Wir wissen aus unserer Studie, dass die Chance, dass diese Mittel den Verlauf von COVID-19 verbessern, ziemlich gering ist.“
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