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Importregelung, Botendienste, Schutzmaßnahmen
Daran arbeitet die ABDA in der Krise
Desinfektionsmittel, Lieferengpässe, Rabattverträge
- Die Herstellung von Desinfektionsmitteln: Eines der Lieblingsthemen von Friedemann Schmidt. Schon Anfang März hatte der ABDA-Präsident in einem Interview mit der Bild-Zeitung darauf hingewiesen, dass Apotheken bald flächendeckend herstellen könnten. Es folgten aber massive Beschaffungsprobleme bei den Rohstoffen. Schmidt erklärte heute, dass die Herstellung von Desinfektionsmitteln eine „Bewährungsprobe“ für die Apotheker sei. Was die Beschaffungsprobleme betrifft, sieht er nun die Großhändler am Zug. „Der Großhandel muss jetzt ran!“, sagte er. Nach Gesprächen mit den Grossisten gehe er aber davon aus, dass sich die Lage bald verbessere.
- Das Management der Lieferengpässe: Hier ging der ABDA-Präsident insbesondere auf die Kommunikation des Problems ein. Die Standesvertretung müsse hier einen schwierigen Spagat hinlegen. Schließlich müsse man der großen Öffentlichkeit in der Laienpresse vermitteln, dass Panik nicht angebracht sei. „Die Menschen müssen verstehen, dass sie nicht gefährdet sind.“ Gleichzeitig sähen die Apotheker in ihrem Alltag natürlich genau das Gegenteil – nämlich, dass immer mehr wichtige Wirkstoffe fehlen. Die ABDA müsse in beide Richtungen kommunizieren. In Richtung Apotheker teilte Schmidt mit, dass man derzeit insbesondere an dem folgenden Punkt arbeite.
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Reaktionen auf Pandemie
Rabattverträge bei immer mehr Kassen eingeschränkt
- Bürokratische Erleichterungen: Um das Management der Lieferengpässe und die Ausweitungen beim Botendienst abzufedern, fordert die ABDA nun Erleichterungen für die Apotheker. Schmidt sagte er sei stolz darauf, dass die ABDA das BMG „besonders früh“ auf negative Auswirkungen einer Pandemie auf die Lieferengpass-Situation hingewiesen habe. Schon damals habe man „Erleichterungen beim Austausch“ von Arzneimitteln gefordert. Inzwischen haben die meisten Kassen im Bundesgebiet auch ihre Rabattvertragsregelungen gelockert. Schmidt forderte allerdings, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) jetzt von seinen neuen Verordnungsrechten Gebrauch mache und den Apothekern „Rechtssicherheit“ gebe, indem er die Rabattverträge komplett aussetzt. Er sei optimistisch, dass dies „kurzfristig und schnell gelingt“. Außerdem müssten so schnell wie möglich „alle Regelungen zu Reimporten“ ausgesetzt werden.
- Vergütung der Botendienste: Die AOK Baden-Württemberg bietet seit dieser Woche eine Vergütung von 2 Euro pro Botendienst an. Schmidt sagte, er gehe davon aus, dass nach der Phase des jetzigen Kontaktverbotes Lockerungen für Nicht-Risikogruppen folgen werden. Allerdings müssten dann insbesondere die Risikogruppen geschützt werden, indem beispielsweise ältere Menschen weiterhin nicht in die Apotheke kommen sollen. „Große Teile unserer klassischen Klientel werden uns dann wegfallen“, sagte Schmidt. Die Vergütung der AOK sei daher nicht ausreichend, es müsse flächendeckend eine Vergütung für Botendienste geben, forderte der ABDA-Präsident.
2 Kommentare
Corona Initiative
von Dr. Mauz am 27.03.2020 um 13:28 Uhr
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Krisenarbeit
von Roland Mückschel am 27.03.2020 um 11:26 Uhr
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