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Isotretinoin: Hunderte Schwangerschaften trotz Verhütungsprogramm
Isotretinoin ist teratogen. Deshalb gelten nicht nur in Deutschland besondere Auflagen bei der Verordnung für Frauen im gebärfähigen Alter. Erst vor etwa einem Jahr hatte die Europäische Kommission eine EU-weite Harmonisierung entsprechender Maßnahmen verordnet. Und auch in den USA ist Isotretinoin nun wieder ein Thema: Eine Studie wirft dort die Frage auf, wie viel Schwangerschaftverhütungsprogramme tatsächlich erreichen können.
In einer Pressemitteilung des Brigham and Women’s Hospital in Boston, Massachusetts wird von mehreren hundert Schwangerschaften pro Jahr in den USA berichtet bei Frauen, die Isotretinoin einnahmen. Bemerkenswert ist das, weil ähnlich wie in Deutschland in den USA seit 2006 verschärfte Auflagen für die Verordnung von Isotretinoin gelten. Forscher des Brigham and Women’s Hospital haben untersucht wie sich das Schwangerschaftsverhütungsprogramm iPLEDGE in den USA seit 2006 ausgewirkt hat und die Ergebnisse im Journal JAMA vergangenen Mittwoch veröffentlicht.
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In der Studie wurden Nebenwirkungsdaten der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA von den Jahren 1997 bis 2017 ausgewertet. In diesem Zeitrahmen sollen 6.740 Schwangerschaften unter Isotretinoin in den USA registriert worden sein. Seit der Einführung des iPLEDGE-Programms 2006 seien die Zahlen von Schwangerschaften unter Isotretinoin-Einnahme zwar gesunken. Doch sollen auch im letzten Jahrzehnt mehrere hundert Schwangerschaften pro Jahr unter Isotretinoin berichtet worden sein: Nach 2011 sollen 218 bis 310 Schwangerschaften pro Jahr unter Isotretinoin-Therapie registriert worden sein. Zu Spitzenzeiten (2006) waren es noch 768 Schwangerschaften pro Jahr gewesen.
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