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Von gut versorgt bis ausgebrannt
Grippeimpfstoff-Lieferengpässe: So ist die Lage in den einzelnen Regionen
Grippeimpfstoffe werden in vielen Teilen Deutschlands knapp. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) weist darauf hin, dass es eine Ungleichverteilung gibt. Die Apothekerverbände in den einzelnen Regionen erklären vereinzelt, dass bei den Großhändlern derzeit nichts zu holen sei. Aber wie ist es zu den Engpässen gekommen? Und wie schlimm sieht es in den einzelnen Bundesländern aus? Die Nachrichtenagentur dpa hat sich in den Regionen umgehört. Ein Überblick.
Angesichts der regionalen Engpässe bei Grippeimpfstoffen hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) inzwischen angekündigt, Vorschriften für die Beschaffung der Impfstoffe zu lockern. Demnach können die Bundesländer bei regionalem Bedarf erlauben, dass sich Apotheken und Arztpraxen untereinander mit Grippeimpfstoff versorgen und dass aus anderen Ländern der Europäischen Union bezogene Impfstoffe in den Apotheken abgegeben werden. Dazu will das Bundesgesundheitsministerium (BMG) im Bundesgesetzblatt einen offiziellen Versorgungsengpass bekanntgeben, erst dann können diese Maßnahmen greifen.
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Insgesamt sind laut BMG in Deutschland 15,7 Millionen Dosen verfügbar. Das seien rund eine Million mehr als im vergangenen Jahr genutzt. Die Pharmakonzerne können für diese Saison keinen Impfstoff mehr herstellen. Es dauere etwa sechs Monate, um einen üblichen Impfstoff auf Hühnereibasis zu produzieren, sagte eine Sprecherin des Herstellers Sanofi. „Zur Zahl der Vorbestellungen packen wir eine gewisse Sicherheitsmarge drauf, aber wir können nicht für 80 Millionen Menschen produzieren.“
Aber wie ist es überhaupt zu den Engpässen gekommen – wenn mehr Dosen bereitstehen als im vergangenen Jahr genutzt wurden? „Die Patienten haben in diesem Jahr möglicherweise viel früher angefangen, sich impfen zu lassen“, sagte Susanne Stöcker, Sprecherin des PEI. „Ob sich auch insgesamt mehr Menschen impfen lassen oder die Impfungen nur früher stattfinden, können wir noch nicht wissen.“ Sie hält die große Grippewelle in der vergangenen Saison für einen möglichen Grund für das aktuelle Interesse. Dadurch seien vermutlich mehr Menschen für das Thema sensibilisiert. Andere Experten verweisen auf den nun als Kassenleistung verfügbaren Vierfach-Impfstoff. Er gilt als wirksamer als derjenige mit drei Komponenten. Das BMG nennt auf Nachfrage der dpa als mögliche Ursachen für den Mangel neben einer höheren Nachfrage eine verspätete Bestellung von Impfstoffen durch Ärzte und Apotheker, zu große Vorräte in manchen Arztpraxen und Apotheken sowie Direktverträge zwischen Krankenkassen und Apothekern.
2 Kommentare
Bayern
von Barbara Massag am 21.11.2018 um 19:41 Uhr
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"in manchen Regionen... vergriffen"
von T. La Roche am 21.11.2018 um 13:13 Uhr
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