- DAZ.online
- News
- Politik
- Zyto-Apotheker sammeln ...
Krisentreffen der Zyto-Apotheken
Zyto-Apotheker sammeln Daten-Munition für Hilfstaxen-Streit
Am 13. Juni trafen sich mehr als 100 Mitglieder des Verbandes Zytostatika herstellender Apothekerinnen und Apotheker sowie Gäste zu einer außerordentlichen und branchenoffenen Mitgliederversammlung. Grund für das Krisentreffen war die Anfang des Jahres per Schiedsspruch festgelegte neue Anlage 3 der Hilfstaxe, die vielen Zyto-Apothekern existenzielle Sorgen bereitet. Die Betroffenen sind sich einig: Die Anlage 3 der Hilfstaxe muss gekündigt werden.
Die Umsetzung der neuen Anlage 3 der Hilfstaxe bereitet den betroffenen Zyto-Apotheken derzeit massive Probleme. Im Januar hatte die Schiedsstelle um Dr. Rainer Hess die Abrechnungspreise für parenterale Zubereitungen aus Fertigarzneimitteln in der Onkologie neu festgelegt. Dies wurde nötig, weil der Deutsche Apothekerverband (DAV) und der GKV-Spitzenverband sich nicht auf dem Verhandlungswege auf diese einigen konnten. Nun gibt es also neue Preise in Form neuer Rabattsätze und rückwirkend zum 1. November 2017. Abschläge sollen die Apotheken auch auf patentgeschützte Arzneimittel gewähren – vor allem dies bereitet den Zyto-Apothekern Probleme.
Der DAV und der VZA haben mit diesem Ergebnis des Schiedsverfahrens massive Schwierigkeiten. „Die daraus resultierenden finanziellen Risiken sind nicht abschätzbar“, erklärte DAV-Chef Fritz Becker schon unmittelbar nach Schiedsspruch. Und die Kernforderungen des VZA lauten: Zu einer weiterentwickelten Hilfstaxe gehören eine auskömmliche Dienstleistungspauschale und ein ausreichender Substanzpreis.
Erörterung vor dem Landessozialgericht
Der DAV schlug daher mit Unterstützung des VZA den Rechtsweg gegen die Schiedsstelle ein – per Eilantrag und Klage. Eine Entscheidung des Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg steht bislang aus. Am heutigen Freitag steht allerdings ein nicht öffentlicher Erörterungstermin an.
Da die Situation für die Zyto-Apotheker derzeit so kritisch ist, hatte der VZA für den 13. Juni zu einem Krisentreffen nach Frankfurt geladen – und zwar alle Apotheker, die sich mit der Zytostatika-Herstellung befassen, nicht nur VZA-Mitglieder. Rund 100 Pharmazeuten kamen. VZA- Präsident Dr. Klaus Peterseim erläuterte ihnen nochmals die Entstehung der jetzigen Krise und die gegenwärtigen Aktivitäten. Er verwies darauf, dass der GKV-Spitzenverband weder dem DAV noch der Schiedsstelle Einblick in Art und Umfang der von ihm angestellten Ermittlung der Substanzpreise gewährt habe. Dennoch habe er dies zur Grundlage seiner Forderungen gemacht und sich damit weitgehend durchgesetzt – auch die Schiedsstelle habe diesen Ansatz übernommen. Peterseim in einer Pressemitteilung des VZA: „Dies steht in diametralem Widerspruch zu der immer wieder von den Kassen erhobenen Forderung nach Transparenz.“
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.