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Antibiotika-Therapie von Kindern mit Atemwegsinfekt

Stuttgart - 15.03.2018, 13:00 Uhr

Antibiotikasäfte sind bei Kindern nicht unbedingt beliebt.(Foto: Chepko Danil / stock.adobe.com)                                     

Antibiotikasäfte sind bei Kindern nicht unbedingt beliebt.(Foto: Chepko Danil / stock.adobe.com)                                     


Keine Antibiotika bei Erkältung

Die klassische Erkältung bzw. eine Infektion der oberen Luftwege kann sich mit verschiedenen Symptomen äußern (Seröse Rhinitis, Husten, Fieber, ggf. Konjunktivitis, Pharyngitis, ggf. Aphthen (weicher Gaumen)). Da die meisten Kinder nach einer Woche wieder gesund sind, wird außer einer symptomatischen Therapie, evtl. mit Ibuprofen oder Paracetamol, keine Medikation empfohlen. Von einer alternierenden Gabe der beiden Schmerz- und Fiebermittel wird explizit abgeraten. Bei anhaltendem Fieber und klinischer Verschlechterung muss erneut der Arzt aufgesucht werden. 

Amoxicillin bei akuter Otitis media

Eine Analgesie mit Ibuprofen (1.Wahl) oder Paracetamol sollte immer erfolgen. Nasentropfen können die Therapie ergänzen (Kochsalz und abschwellende Wirkstoffe). Auf eine antibiotische Therapie kann oft verzichtet werden. Besonders bei Kindern unter zwei Jahren muss sie jedoch in Erwägung gezogen werden. Ab sechs Monaten sollte die Diagnose zuvor sicher gestellt worden sein. Ab zwei Jahren sollte auch bei sicherer Diagnose nur eine schwere akute Otitis media mit Antibiotika behandelt werden.

Das Mittel der ersten Wahl ist dann Amoxicillin, das bei Kindern unter 24 Monaten über zehn Tage, ab 24 Monaten über sieben Tage, bei Kindern die älter als sechs Jahre sind über 5 bis 7 Tage gegeben werden sollte. 

Bei Kindern ab zwei Jahren kann davon ausgegangen werden, dass nach einer Woche bis zu 90% der Kinder wieder spontan gesund sind. Schon innerhalb  von zwei bis vier Tagen bessern sich meist die Beschwerden. 

Gefahr droht, wenn es zur Rötung und Schwellung oder einem Klopfschmerz über dem Mastoid (hinter dem Ohr) kommt. Auch Drehschwindel, Fazialisparese und Hörstörungen über eine Woche sind Warnzeichen für Komplikationen. Genauso droht Gefahr, wenn das Kind erbricht und nicht mehr genug Nahrung und Flüssigkeit aufnehmen kann.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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