BfR-Höchstmengenempfehlungen (Teil 2)

Nahrungsergänzungsmittel: Welche, wann und für wen? (2)

Stuttgart - 22.02.2018, 12:15 Uhr

Als Calcium-Quelle sollten Milchprodukte bevorzugt werden. (Foto: Kzenon / stock.adobe.com)

Als Calcium-Quelle sollten Milchprodukte bevorzugt werden. (Foto: Kzenon / stock.adobe.com)


Zu viel Calcium und Zink?

Den amerikanischen Empfehlungen zufolge sollten alle Frauen ab 19 Jahren täglich 1000 mg Calcium aufnehmen, auch Schwangere. Als Quelle sollten Milchprodukte bevorzugt werden. Von nahrungsergänzenden Präparaten wird somit ingesamt (auch für die restliche Bevölkerung) eher abgeraten. 

Werden die im JAMA empfohlenen 1000 mg/Tag für Männer (51 bis 70 Jahre) und 1200 mg/Tag für Frauen (51 bis 70 Jahre und Männer ab 70) über die Nahrung nicht erreicht, könnten aber Nahrungsergänzungsmittel in Betracht gezogen werden. Dann seien oft 500 mg/Tag ausreichend.

Laut BfR erreichen vor allem Frauen zwischen 14 und 18 Jahren nicht die empfohlenen Calcium-Mengen. Auch vom BfR wird eine Höchstmenge von insgesamt 500 mg/Tag für NEM vorgeschlagen. Sie soll die unzureichende Aufnahme aus der Nahrung ausgleichen und gleichzeitig das Risiko für unerwünschte Effekte in der restlichen ausreichend versorgten Bevölkerung nicht (erheblich) erhöhen.

Zusätzlich sollte – ab einer Dosis von 250 mg/Tag – der Hinweis auf den NEM angebracht werden, dass auf die Einnahme weiterer calciumhaltiger NEM verzichtet werden soll. Der gleiche Hinweis sollte sich auf Zink-Präparaten finden, die mehr als 3,5 mg Zink/Tag enthalten. Denn laut BfR ist bei Vitamin A, Kupfer, Calcium und Zink die Gefahr hoch, die UL (tolerierbare höchste Tagesaufnahmemenge) durch Supplementierung zu überschreiten.

Vitamin D

Zusammenfassend meinen die Autoren des JAMA-Artikels, dass gesunde Erwachsene von einer Einnahme von Calcium, Vitamin D und Vitamin B12 profitieren könnten. Bis zu einem Alter von 70 Jahren sollten Erwachsene darauf achten, täglich 600 I.E. Vitamin D aufzunehmen, sei es über die Nahrung oder entsprechende Präparate. Ab 70 sollten 800 I.E. Vitamin D aufgenommen werden. Die Empfehlungen mancher Experten zu höheren Dosen (1000 bis 2000 I.E./Tag), werden als umstritten betrachtet. Zwei große Studien könnten aber bald zu neuen Ergebnissen führen (NCT01169259 und ACTRN12613000743763). 

In Deutschland empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) ab einem Alter von einem Jahr allgemein (auch für Schwangere und Stillende) eine Zufuhr von 800 I.E. Vitamin D pro Tag (20 µg) – bei fehlender endogener Synthese. Bei häufiger Sonnenbestrahlung könne die gewünschte Vitamin-D-Versorgung ohne die Einnahme eines Vitamin-D-Präparates erreicht werden. 

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Passend dazu lauten auch die neuen Empfehlungen des BfR: „Vitamin-D-haltige Präparate bis zu einer Tagesdosis von 20 µg können laut Expertenkomission BVL/BfArM noch als NEM eingestuft werden; Präparate mit höheren Dosierungen sind als Arzneimittel anzusehen (BVL/BfArM 2016).“



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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