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Interview mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries
„Das nennt man Wettbewerb“
Fairer Wettbewerb, aber wie?
DAZ.online: Gibt es denn von Ihrer Seite eine Vorstellung, was man anstelle des Rx-Versandverbots tun könnte, um fairen Wettbewerb zu schaffen?
Zypries: Wir haben als Sozialdemokraten Angebote gemacht. Zum Beispiel könnten Versandapotheken mehr in den Nacht- und Notdienstfonds einzahlen, die Vor-Ort-Apotheken in strukturschwachen Regionen könnten einen Ausgleich erhalten, um eine definierte Mindestversorgung zu sichern. Und vorstellbar sind für eine Übergangszeit auch gedeckelte Boni.
DAZ.online: Was die gedeckelten Boni betrifft, so gehen die deutschen Apotheker allerdings nicht davon aus, dass sich ausländische Versender daran halten würden.
Zypries: Versandapotheken müssen sich natürlich an die gesetzlichen Bestimmungen halten und das tun sie auch. Jede Regelung muss selbstverständlich europarechtskonform gestaltet sein und hier habe ich auch keine Bedenken, dass das auch bei Boni-Regelungen gelingen kann. Klar ist doch: Auch Versandapotheken können kein Geld verschenken, sondern wollen Gewinn erwirtschaften. Ich halte einen Runden Tisch mit allen Beteiligten für sinnvoll, um sich vertraglich zu einigen. Damit habe ich schon als Justizministerin gute Erfahrungen gemacht. An Gröhes Stelle hätte ich einen solchen Dialog-Prozess längst eingeleitet.
DAZ.online: Frau Zypries, Sie setzen sich bekanntlich sehr für Digitalisierung und E-Health ein. Welchen Wert hat denn für Sie da die Vor-Ort-Apotheke? Aus politischer, aber auch aus persönlicher Sicht?
Zypries: Wie gesagt, ich persönlich gehe in meine Vor-Ort-Apotheke und bekomme meine Mittel sofort. Manchmal müssen sie auch bestellt werden, dann werden sie gebracht oder ich kann in eine andere Apotheke gehen. Eine Versandzustellung wäre für mich nicht vorteilhaft, weil ich meist nicht zuhause bin, um Päckchen anzunehmen. Zudem schätze ich auch die Beratung in der Apotheke. Das ist doch auch für viele ältere Menschen wichtig. Auch der soziale Kontakt und das Gespräch in der Apotheke sind wichtig. Da kommt man dann gerne wieder. Ein Stück weit ist das Konsumverhalten wie häufig auch hier eine Altersfrage. Die Älteren gehen eher in die Apotheke vor Ort, die Jüngeren, die eh sehr viel über das Internet bestellen, fragen sich, warum sie nicht auch ihre Arzneimittel übers Netz bestellen sollen.
DAZ.online: Was die Digitalisierung betrifft: Es gibt in Deutschland schon einige Apotheken, die auf die Digitalisierung setzen, die mit Videowänden, Touchscreens und Tablets arbeiten und sogar ein Videoterminal gibt es.
Zypries: Ich weiß und das ist großartig. Deshalb finde ich, die deutschen Apotheker können durchaus mit Selbstbewusstsein und Zuversicht in die Zukunft schauen und müssen DocMorris nicht als Schreckgespenst aufbauen.
DAZ.online: Frau Zypries, vielen Dank für das Gespräch.
17 Kommentare
wenn schon, dann bitte "unfairer Wettbewerb"
von Pierre Roer am 13.08.2017 um 13:40 Uhr
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Praktikum in meiner Apotheke
von Michael J. Müller am 12.08.2017 um 19:30 Uhr
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Danke
von Dr Schweikert-Wehner am 12.08.2017 um 17:35 Uhr
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Auf dem Land
von Dr Schweikert-Wehner am 12.08.2017 um 15:52 Uhr
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AW: Und vieles mehr...
von Peter Ditzel am 12.08.2017 um 16:56 Uhr
Wettbewerb
von Peter Lahr am 12.08.2017 um 13:08 Uhr
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AW: Wettbewerb
von Anita Peter am 12.08.2017 um 14:26 Uhr
Hofberichterstatter
von Jochen Ebel am 12.08.2017 um 7:24 Uhr
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Keine Apotheke zahlt in den Notdienst-Fonds ein!
von Thomas Luft am 11.08.2017 um 23:39 Uhr
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AW: Keine Apotheke zahlt in den Notdienst-
von Anita Peter am 12.08.2017 um 6:34 Uhr
,,,
von Karen wagner am 11.08.2017 um 23:11 Uhr
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AW: ,,, Ändern!
von Reinhard Rodiger am 12.08.2017 um 12:18 Uhr
Nachtrag
von Edzard Lueg am 11.08.2017 um 22:52 Uhr
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Warum solche Leute die Politikverdrossenheit fördern
von Edzard Lueg am 11.08.2017 um 21:35 Uhr
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Soso
von Anita Peter am 11.08.2017 um 19:14 Uhr
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Kleiner Wink
von Mathias Mallach am 11.08.2017 um 18:26 Uhr
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nutzlos, diese Frau zu befragen
von Karl Friedrich Müller am 11.08.2017 um 18:10 Uhr
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