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BAK-Symposium
Medikationsanalyse soll pharmazeutische Dienstleistung werden
Schwartze: Arzt und Apotheker müssen sich austauschen
Gleichzeitig legte Schwartze den Finger in eine Wunde, die beim BAK-Symposium offenbar wurde: Das Ergebnis der Medikationsanalyse „darf nicht beim Patienten bleiben, es muss den Arzt erreichen“, forderte er. Es brauche den Austausch zwischen Apotheker:in und Ärztin oder Arzt. Sonst generiere man bei der Beratung in der Apotheke womöglich wichtige Erkenntnisse, die dann aber nicht weitervermittelt werden. Diesen Part dürfe man nicht den Patientinnen und Patienten aufbürden.
Das Konzept der interdisziplinären Betreuung der Versicherten ist Teil des Medikationsmanagements, das zum Beispiel im ABDA-Prestigeprojekt ARMIN (Arzneimittelinitiative in Sachsen und Thüringen) auf die Medikationsanalyse aufsattelt. Die ABDA definiert das Medikationsmanagement in einem Grundsatzpapier, das aus dem Jahr 2014 stammt, aber noch immer aktuell ist, wie folgt:
Ein Medikationsmanagement baut auf einer Medikationsanalyse auf, an die sich eine kontinuierliche Betreuung des Patienten durch ein multidisziplinäres Team anschließt. Mit der kontinuierlichen Betreuung werden vereinbarte Maßnahmen zu detektierten arzneimittelbezogenen Problemen und deren Ergebnis nachverfolgt sowie gegebenenfalls angepasst. Neu auftretende, manifeste und potentielle arzneimittelbezogene Probleme werden erkannt, gelöst oder vermieden. Ziele sind die fortlaufende und nachhaltige Erhöhung der Effektivität der Arzneimitteltherapie sowie die fortlaufende und nachhaltige Minimierung von Arzneimittelrisiken.“
Im ARMIN-Projekt etwa nutzen Apotheker:innen eine spezielle Plattform, über die sie sich zur Medikation mit den Ärztinnen und Ärzten austauschen können. Griese-Mammen bestätigt: „Diese Plattform ist ganz wesentlich, um schnell und unkompliziert aufeinander eingehen zu können.“ Übrigens: Bei ARMIN erhalten die Apotheken für die Startintervention, die grob der Medikationsanalyse entspricht, nach DAZ-Information aktuell 114,70 Euro. Eine Dynamisierung der Vergütung erfolgt jährlich auf Basis der Grundlohnsumme. Auf welches Honorar sich die Schiedsstelle für die Medikationsanalyse festlegen wird, bleibt abzuwarten.
Ob auch das Medikationsmanagement Teil des Dienstleistungspakets sein wird, ist noch unklar – nach dem Tenor des Symposiums zu urteilen, ist das allerdings nicht zu erwarten. Auch Claudia Korf, Geschäftsführerin Ökonomie bei der ABDA, sprach bei der Präsentation des Apotheken-Wirtschaftsberichts vergangene Woche davon, dass man das Medikationsmanagement „in Ergänzung zu den pharmazeutischen Dienstleistungen“ auf den Weg bringen wolle. Demnach will man wohl zunächst mit der Medikationsanalyse als pharmazeutische Dienstleistung starten und zu einem späteren Zeitpunkt das Medikationsmanagement etablieren.
4 Kommentare
Interessant
von Tubulus am 05.05.2022 um 18:16 Uhr
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Realitätsverlust
von Thomas Eper am 05.05.2022 um 10:37 Uhr
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Vergütung?
von Karl Friedrich Müller am 04.05.2022 um 19:02 Uhr
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AW: Vergütung
von Bernd Schneider am 04.05.2022 um 23:34 Uhr
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