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Neubewertung für Arzneimittel in drei Jahren
Titandioxid in Lebensmitteln ab August 2022 verboten
Noch offene Fragen zum Wirkmechanismus genotoxischer Effekte
Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat am 8. Dezember 2021 eine Neubewertung zu Titandioxid veröffentlicht. Wie es in seiner Stellungnahme erklärt, zieht es „ähnliche Schlüsse wie die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit“. Allerdings betont das BfR, dass für eine abschließende Bewertung noch Wissenslücken bestehen.
Zum Beispiel sei unklar, „in welchem Ausmaß und auf welche Weise Titandioxid das Erbgut schädigen kann“. Es müssten noch Antworten gefunden werden auf Fragen wie: „Welche Rolle spielen die Teilcheneigenschaften, ihre Größe, Form, kristalline Beschaffenheit? Besteht ein Krebsrisiko?“ Beispielsweise wird zum Wirkmechanismus genotoxischer Effekte „neben der Titandioxid-vermittelten Bildung reaktiver Intermediate (reaktiver Sauerstoff- oder Stickstoff-Spezies (ROS/RNS))“ auch eine unmittelbare Wechselwirkung von Titandioxid-Nanopartikeln mit der DNA diskutiert, wie das BfR erklärt.
Hinsichtlich der Auswirkungen von Nanopartikeln scheint (nicht nur bei Titandioxid) ohnehin noch viel Forschungsbedarf zu bestehen. Wäre am Ende vorherrschend die Nanopartikel-Größe und weniger der eigentliche Stoff das Problem, sollte sich die EMA in Zukunft wohl grundsätzlich mit Nanopartikeln auseinandersetzen.
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Das Nachrichtenportal MedWatch hat sich im Dezember 2021 übrigens auch mit dem Thema Titandioxid in Arzneimitteln beschäftigt und beispielhaft einige Präparate unter die Lupe genommen, die Titandioxid als Hilfsstoff enthalten – oder eben nicht. Apotheker:innen könnten also in Zukunft vermehrt mit der Frage nach Titandioxid-freien Arzneimitteln konfrontiert werden.
1 Kommentar
Titandioxid ist auch in den Schutzmasken enthalten.
von Wende am 02.02.2022 um 10:30 Uhr
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