Impfschulungen

„Kompliziert ist bei COVID-19 die Handhabung des Impfstoffs, nicht die Injektion“

Stuttgart - 02.12.2021, 17:50 Uhr

Mit Unterstützung aus der Schweiz bieten via und Elac bereits seiner Weile COVID-Impfschulungen an. (x / Foto: pnn)

Mit Unterstützung aus der Schweiz bieten via und Elac bereits seiner Weile COVID-Impfschulungen an. (x / Foto: pnn)


Sobald die gesetzlichen Weichen für die COVID-19-Impfung in den Apotheken gestellt sind, können laut ABDA etwa 2.600 für Grippeimpfungen geschulte Apotheker:innen sofort loslegen. Einige haben sogar schon eine spezielle Schulung für Impfungen gegen COVID-19 absolviert – via und die Kooperation Elac haben dies initiiert. Geschult werden sie vom Team des Informatikers Dr. Marc Otto, der in der Schweiz bereits mehr als 1.500 Apotheker:innen fit fürs Impfen gemacht hat.

Bund und Länder sind sich einig: Apotheker:innen in Deutschland werden aller Voraussicht nach spätestens im neuen Jahr Impfungen gegen COVID-19 verabreichen dürfen. Zum Jahreswechsel sollen die gesetzlichen Weichen gestellt sein – zuvor soll eine Delegation möglich sein. Eine Formulierungshilfe für einen neuen Paragrafen im Infektionsschutzgesetz liegt schon vor.

Laut ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening wurde bereits ein Kompakt-Schulungsprogramm auf den Weg gebracht. Der Theorieteil soll  im Videoformat stattfinden, um ihn kurzfristig möglichst vielen Apothekerinnen und Apothekern zugänglich zu machen. Die praktischen Kenntnisse und Fertigkeiten können sich interessierte Approbierte demnach voraussichtlich in Kammerschulungen, Impfzentren oder Arztpraxen aneignen. Schulungen für die Grippeimpfung werden anerkannt. Ob die betreffenden Kolleg:innen  tatsächlich bereits aktiv an einem Modellprojekt teilnehmen, spielt keine Rolle. 

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Doch innerhalb der Apothekerschaft bereiten sich einige wenige schon seit einer Weile speziell auf COVID-19-Impfungen vor. So bieten die Kooperation Elac und Verband innovativer Apotheken via ihren Mitgliedern entsprechende Schulungen an. Dabei haben sie sich Unterstützung aus der Schweiz geholt – Dr. Marc Otto von pnn ag, einem Spin-off Unternehmen der ETH Zürich. In seinem Heimatland dürfen Apotheker:innen in vielen Kantonen gegen eine Vielzahl von Erkrankungen impfen, darunter auch COVID-19. Und sie dürfen nicht nur boostern, sondern auch Erst- und Zweitimpfungen verabreichen. pnn ag bietet dazu von FPH Offizin anerkannte Schulungen an. Die rechtlichen Grundlagen haben PharmaSuisse und innovative Kantone bereits vor Jahren gelegt.

Elac und via haben angefragt

Die Kooperationen seien auf ihn zugekommen mit der Bitte, ein auf Deutschland zugeschnittenes Curriculum für COVID-19-Impfungen zu entwickeln, berichtet Otto im Gespräch mit der DAZ. „Es ist unser Anliegen und das unserer Kursteilnehmer, einen proaktiven Beitrag zur rascheren Bewältigung der COVID-Pandemie zu leisten“, erklärt er.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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3 Kommentare

Strukturiertes Vorgehen bei einem empfindlichen Impfstoff

von Annette Dunin v Przychowski am 03.12.2021 um 8:21 Uhr

Wer die Schulungen zu Beginn der mRNA-Impfstoffe gesehen hat, die zur Folge hatten, das für den Transport der aufgezogenen Spritzen im Impfzentrum keine Rollwagen benutzt werden dürfen wegen der Erschütterung durch Bodenunebenheiten und sieht, wie die Impfstoffe außerhalb der Impfzentren behandelt werden....
Problem für alle Apotheken werden die extrem vielen Anfragen der BürgerInnnen nach Impfungen sein, hier sollte eine Hotline her, die die Apotheken entlastet, sonst stehen die Telefone in jeder Apotheke nicht mehr still!!!!

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Helfen oder Zuwarten?

von Ulrich Ströh am 02.12.2021 um 21:29 Uhr

Alle sagten , dass geht nicht , bis einer kam , der das nicht wusste , und einfach machte…

Ich bin sicher, dass Elac und via hier auf dem richtigen Weg sind .

In der aktuellen Phase der Pandemie ist Handeln für Apotheken angesagt , und nicht taktierendes Zuwarten.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Helfen oder Zuwarten

von Hermann Eiken am 02.12.2021 um 23:50 Uhr

Ist die Rekonstitution der empfindlichen m-RNA Vaccinen wohl immer richtig vorgenommen worden? Sind vielleicht auch auf Grund leichtfertigen unpharmazeutischen Umgangs mit dem Impfstoff unnötige Impfdurchbrüche passiert? Ich bin skeptisch! Vielleicht kann in Apotheken sogar sorgfältiger als in Praxen und nicht mit Pharmazeuten besetzten Impfzentren geimpft werden. Die Ärzte, die Apothekern das Impfen nicht zutrauen, sollten doch mal nachdenken.

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