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Impfschulungen
„Kompliziert ist bei COVID-19 die Handhabung des Impfstoffs, nicht die Injektion“
Schulung umfangreicher als das, was von der BAK empfohlen wird
Die Schulung besteht aus drei Teilen: einem als interaktives E-Learning aufbereiteten Theorieteil, einem ersten von Ärzten, Impfapotheker:innen und Pflegefachpersonen geleiteten Praxisteil für die Injektionstechnik und einem zweiten Praxisteil für die Reanimation. Letzterer entspricht den Richtlinien des German Resuscitation Council GRC. Dieses Zertifikat ist europaweit anerkannt.
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Bei der dreiteiligen Schulung hat man sich neben allen geltenden Empfehlungen auch am Curriculum der Bundesapothekerkammer (BAK) zur Grippeschutzimpfung orientiert. Eine konkrete Vorgabe für COVID-19-Impfapotheker:innen habe es nämlich bislang nicht gegeben. „Wir haben Grippeschutz durch COVID-19 ersetzt und das Handling der anspruchsvolleren COVID-19-Impfstoffe eingebaut“, so Otto.
Zudem sei seine Schulung umfangreicher als das, was von der Bundesapothekerkammer empfohlen wird: „Den tatsächlichen Umfang haben wir nach bestem Wissen und Gewissen aufgrund unserer Erfahrungen in der Schweiz festgelegt. Uns ist es wichtig, dass der Ablauf vom Vorbereiten des Materials über die sichere Verabreichung der Injektion bis zur fachgerechten Entsorgung sitzt.“ Das Komplizierte ist in seinen Augen ohnehin weniger die Injektion selbst, sondern die Handhabung des Impfstoffs, also die Rekonstitution und das Aufziehen. „Und das ist sowieso eher eine pharmazeutische Aufgabe, das können Apotheker gut. Zudem sind sie bekannt, akribisch zu sein, was beim hygienischen Arbeiten hilft. Denn Hygiene hat beim Impfen einen großen Stellenwert.“
In Deutschland bislang keine richtige Akkreditierung
Die Schulung hat aktuell leider noch einen großen Haken. Sie ist derzeit aus rechtlicher Sicht nichts wert. „Im Gegensatz zur Schweiz haben wir in Deutschland keine richtige Akkreditierung, da die rechtliche Grundlage fehlt“, sagt Otto. Die Teilnehmer seien darüber informiert. Mehr als 100 Apotheker:innen haben die Schulung trotzdem bereits absolviert. Man habe allerdings darauf geachtet, die vermittelten Inhalte in dem ausgestellten Zertifikat extrem detailliert zu beschreiben, erklärt er weiter. Er hofft, dass so eine nachträgliche Anerkennung direkt oder mit nur geringem Mehraufwand möglich ist – sobald die gesetzlichen Voraussetzungen in Deutschland geschaffen sind.
Via erklärt auf die Frage, warum man hier vorgeprescht ist – zu einem Zeitpunkt, als noch nicht klar war, ob Apotheken jemals gegen COVID-19 impfen werden: „Via sieht die Zukunft der Apotheke im Mehrwert vor Ort – da gehört Impfen eindeutig dazu. Die Nachbarländer machen es uns vor: Wo sonst als in der Apotheke kann man schneller und kompetenter die Quote erhöhen? Das war unsere Einstellung vor der Pandemie, nunmehr sehen wir das auch als dringliche ethische Verpflichtung!“
3 Kommentare
Strukturiertes Vorgehen bei einem empfindlichen Impfstoff
von Annette Dunin v Przychowski am 03.12.2021 um 8:21 Uhr
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Helfen oder Zuwarten?
von Ulrich Ströh am 02.12.2021 um 21:29 Uhr
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von Hermann Eiken am 02.12.2021 um 23:50 Uhr
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