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Grünen-Antrag von 2019
Ist das die Blaupause für die Apothekenreform?
Packungshonorar an Apothekenumsatz koppeln
In der Begründung beziehen sie sich auf das berüchtigte 2hm-Gutachten, das im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft erstellt wurde und bei seiner Veröffentlichung Ende 2017 für Aufsehen sorgte. „Demnach sind 7.600 Apotheken in ihrer Existenz gefährdet, davon 5.300 in städtischen und großstädtischen Räumen und 2.300 in ländlichen Kreisen“, resümiert die Fraktion. Davon seien 2.600 Apotheken sogar in einer sehr kritischen Situation mit einem Betriebsergebnis von weniger als 30.000 Euro pro Jahr.
Die Lösung der Grünen: Sie wollen einen sogenannten Sicherstellungsfonds einrichten, um die flächendeckende Versorgung zu gewährleisten. Die Finanzierung soll über den bestehenden Nacht- und Notdienstfonds erfolgen. „Dieser entlohnt jene Apotheken, die im Quartier und in der Region den Nachtdienst leisten. Die Idee dabei: Versorgungsrelevante Apotheken bieten durch ihren isolierten Standort mutmaßlich relativ oft Nachtdienste an. Wenn die Vergütung für diese Dienste steigt, können versorgungsrelevante Apotheken somit gezielt quersubventioniert werden.“ Auch wo das Geld dafür herkommen soll, haben sich die Grünen überlegt: Die Mehrausgaben „sollen durch eine entsprechende Absenkung der packungsabhängigen Vergütung bei besonders umsatzstarken Apotheken finanziert werden“.
Wie diese Umverteilung aussehen soll, beschreiben die Abgeordneten recht konkret: Um die „unterschiedlichen betriebswirtschaftlichen Kostenstrukturen“ auszugleichen, die sie etwa bei großen, umsatzstarken Apotheken und kleinen Betrieben mit nur wenigen Mitarbeitenden vermuten, sei „eine packungsabhängige Vergütung notwendig, die sich an dem Umsatz der Apotheke orientiert“. Größere Apotheken sollen nach den Vorstellungen der Grünen aus diesen betriebswirtschaftlichen Gründen je Packung eine niedrigere Vergütung erhalten als kleinere Apotheken. „Schon eine Reduzierung der packungsabhängigen Vergütung von einem Euro für die umsatzstärksten zehn Prozent der Apotheken könnte ein Umverteilungspotential zugunsten kleinerer Apotheken im dreistelligen Millionenbereich bedeuten.“ Der Großteil der Apotheken, bis zu einem durchschnittlichen Umsatz von derzeit 2,31 Millionen Euro pro Jahr – das entspricht laut Antragsbegründung etwa 60 Prozent der Apotheken in Deutschland – soll dabei aber nicht belastet werden, sondern könnte im Gegenteil sogar begünstigt werden.
6 Kommentare
Geballte Ahnungslosigkeit
von Stefan Haydn am 30.11.2021 um 8:25 Uhr
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"Quod licet Iovi...
von Thomas Eper am 27.11.2021 um 10:08 Uhr
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Warnung
von Salerno am 26.11.2021 um 9:55 Uhr
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AW: Warnung
von Anita Peter am 26.11.2021 um 10:21 Uhr
dunkelrot
von J.M.L. am 26.11.2021 um 8:52 Uhr
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von Anita Peter am 26.11.2021 um 8:44 Uhr
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