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Bundestagswahl 2021 – Teil 5: AfD
„Bei der Arzneimittelproduktion auf Europa zu setzen, ist blauäugig"
„Rx-Versandverbot war nie die bevorzugte Lösung“
DocMorris und Co. den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel zu verbieten, war für Schneider allerdings nie die bevorzugte Lösung, um Chancengleichheit zwischen den Vor-Ort-Apotheken und den Versendern im Ausland herzustellen und so die Versorgung vor Ort zu sichern. Es sei zwar für die AfD wichtig, vor Ort zu versorgen, manche Menschen seien aber in ihrer Mobilität eingeschränkt – besonders mit einer älter werdenden Gesellschaft – und es würden immer mehr. Deswegen habe er den Versand immer als sinnvolle Ergänzung gesehen: „Für uns steht an erster Stelle die Versorgung der Menschen in ihrer jeweiligen Lebenssituation. Das muss allerdings nicht DocMorris übernehmen, wenn die Apotheke vor Ort die Möglichkeit hat zu liefern“, merkt er an.
RxVV ist vom Tisch
Davon, dass man nun den rechtlichen Rahmen für den Botendienst als Regelleistung geschaffen hat, erhofft sich Schneider positive Effekte für die Vor-Ort-Apotheken im Wettbewerb mit den Versendern – auch, wenn diese natürlich durch die Pandemie ihr Geschäft zusätzlich ausbauen konnten. Ein Rx-Versandverbot ist in seinen Augen erstmal vom Tisch. Nur, wenn sich herausstelle, dass sich die Versorgung der mobilitätseingeschränkten Menschen allein mit dem Service der Vor-Ort-Apotheken gewährleisten ließe, könne man nochmal über ein Rx-Versandverbot reden – vorausgesetzt, es gehe an die Substanz der Apotheken und gefährde deren Bestand.
Grundsätzlich hält Schneider aber die Apotheke für einen wichtigen Baustein der Versorgung vor Ort. Durch Verlagerung von Aufgaben aus anderen Bereichen des Gesundheitswesens dorthin sieht er die Chance, dass neue Geschäftsfelder erschlossen werden, „sodass die 'DocMorrisse' dieser Welt den Apotheken nicht das Wasser abgraben werden“.
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Inwiefern das VOASG hier seinen Zweck erfüllt, muss man seiner Meinung nach noch ein wenig abwarten. Schließlich habe es mit der Maskenverteilung und den Impfzertifikaten Sondereffekte gegeben, die für die Apotheken lukrativ waren. „Die Politik muss den Rahmen schaffen, dass etwas funktioniert. Aber die Apotheken müssen die Chancen auch ergreifen, die man ihnen gibt“, so Schneider weiter. Das haben sie aber seiner Ansicht nach aktuell auch getan: „Die Zahl der Apotheken, die nicht an der Digitalisierung der Impfausweise teilgenommen hat, liegt im unteren einstelligen Prozentbereich. Man sieht, dass die Apotheken Interesse haben, Möglichkeiten, die ihnen angeboten werden, aufzunehmen. Sie machen aktuell ihre Hausaufgaben. Wir müssen im engen Austausch miteinander dafür sorgen, dass diese Möglichkeiten auch ausgeweitet werden.“ Er sieht aber die Apotheker auch in einer gewissen Bringschuld gegenüber der Politik, welche Dienstleistungen noch infrage kämen. Raum für eine Honorarerhöhung ohne zusätzliche Leistungen, also eine Anpassung des Fixums, sieht Schneider allerdings derzeit nicht.
7 Kommentare
AZ-Mittelproduktion nationalisieren?
von Pharmaziestudent am 20.08.2021 um 12:42 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 4 Antworten
AW: AZ-Mittelproduktion nationalisieren
von Gunnar WITZMANN am 21.08.2021 um 9:03 Uhr
AW: AZ-Mittelproduktion nationalisieren
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von Gunnar WITZMANN am 22.08.2021 um 11:46 Uhr
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von Mann einer PTA am 18.08.2021 um 13:35 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Interview Schneider NsAFD
von Gunnar WITZMANN am 21.08.2021 um 8:49 Uhr
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