CDC empfiehlt Corona-Impfung für Schwangere

Kein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten

Stuttgart - 12.08.2021, 10:45 Uhr

„Die COVID-19-Impfung wird für alle Personen ab zwölf Jahren empfohlen, einschließlich Personen, die schwanger sind, stillen, versuchen, schwanger zu werden, oder in Zukunft schwanger werden könnten“, empfiehlt die CDC. (b/Foto: Pixel-Shot / AdobeStock)

„Die COVID-19-Impfung wird für alle Personen ab zwölf Jahren empfohlen, einschließlich Personen, die schwanger sind, stillen, versuchen, schwanger zu werden, oder in Zukunft schwanger werden könnten“, empfiehlt die CDC. (b/Foto: Pixel-Shot / AdobeStock)


Neue Daten der CDC zur COVID-19-Impfung von Schwangeren bis zum Ende der 20. Schwangerschaftswoche zeigen kein erhöhtes Risiko von Fehlgeburten. Die CDC empfiehlt nun deutlicher als zuvor, dass sich Schwangere und Frauen, die schwanger werden wollen oder stillen, gegen COVID-19 impfen lassen sollen. 

Schwangere sollen sich impfen lassen – das rät die US-amerikanische Seuchenbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention). Sie aktualisierte am 11. August ihre Empfehlungen und erklärt: „Die COVID-19-Impfung wird für alle Personen ab zwölf Jahren empfohlen, einschließlich Personen, die schwanger sind, stillen, versuchen, schwanger zu werden, oder in Zukunft schwanger werden könnten.“ Zuvor war die CDC weniger forsch in ihrer Empfehlung und sagte lediglich, dass jeder der zugelassenen COVID-19-Impfstoffe Schwangeren „angeboten“ werden könne. Die CDC begründet ihre Empfehlung damit, dass Schwangere ein höheres Risiko als nicht schwangere Personen hätten, schwer an COVID-19 zu erkranken und im Krankenhaus behandelt und beatmet zu werden oder zu versterben.

Immer mehr Daten stützen Sicherheit in der Schwangerschaft

Hingegen wachse der Pool an Daten, die untermauerten, dass die Corona-Impfung für Schwangere sicher und wirksam sei. Erste Daten zur Sicherheit der mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna beruhigten, erklärt die CDC. Diese ersten US-amerikanischen Daten aus drei Sicherheitsüberwachungssystemen hatte die CDC im Frühjahr veröffentlicht, sie hatten keine Sicherheitsbedenken ergeben – weder für die Schwangere noch für das Baby.

Neue Daten zur Frühschwangerschaft

Ganz aktuell kommt nun ein weiterer Datensatz aus dem V-Safe-Schwangerschaftsregister dazu. Die CDC hatte dafür Daten von Schwangeren bis zur 20. Schwangerschaftswoche (Ende des fünften Schwangerschaftsmonats) ausgewertet, und die Wissenschaftler fanden auch hier „kein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten“ bei Frauen, die während der Schwangerschaft mit einem mRNA-COVID-19-Impfstoff geimpft worden waren. Die V-Safe-Auswertung liegt derzeit als Preprint vor, ist also noch nicht abschließend und wissenschaftlich unabhängig begutachtet. („Receipt of mRNA-COVID-19 vaccines preconception and during pregnancy and risk of self-reported spontaneous abortions, CDC v-safe COVID-19 Vaccine pregnancy Registry 2020-21”)

Das V-Safe-Schwangerschaftsregister

V-Safe ist ein Smartphone-basiertes Überwachungssystem der CDC, das speziell für das COVID-19-Impfprogramm entwickelt wurde. Geimpfte können mittels Online-Umfrage freiwillig bis zu zwölf Monate nach der letzten Impfdosis unerwünschte Reaktionen nach Impfung eintragen. Alle nicht männlichen Teilnehmer bekommen zudem Fragen zu einer Schwangerschaft gestellt. Man will damit herausfinden, ob Geimpfte eine oder sogar beide Impfdosen erhalten haben, als sie bereits schwanger waren, oder kurz nach der COVID-19-Impfung schwanger geworden sind. 

Schwangere können sich sodann in das V-Safe-Schwangerschaftsregister aufnehmen lassen, wenn sie 30 Tage vor oder 14 Tage nach der letzten Periode geimpft wurden (also in der Perikonzeption oder bereits in der Schwangerschaft) und mindestens 18 Jahre alt sind. Im Rahmen des Schwangerschaftsregisters erfasst man Daten zu Schwangerschaftskomplikationen sowie Geburtsausgängen und stützt sich dabei auf Unterlagen der geburtshilflichen und pädiatrischen Gesundheitsdienstleister. Säuglinge werden bis zu den ersten drei Lebensmonaten nachbeobachtet. Bis zum 26. Juli 2021 hatten sich mehr als 139.000 Frauen bei V-Safe als „schwanger“ registriert, in die V-Safe-Studie eingeschlossen sind derzeit mehr als 5.000 Schwangere



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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