Sicher und wirksam, aber kontrovers

COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca – kommt bald die Zulassung in den USA?

Stuttgart - 26.03.2021, 07:00 Uhr

Ursprünglich zählte auch AstraZeneca zu den fünf aussichtsreichsten Corona-Impfstoff-Kandidaten in den USA („Operation Warp Speed“). Doch Berichte der „New York Times“ verraten, dass es schon früh Patzer vonseiten AstraZenecas gab, die zum Vertrauensverlust der US-Zulassungsbehörden führten. (Foto: IMAGO / Eastnews)

Ursprünglich zählte auch AstraZeneca zu den fünf aussichtsreichsten Corona-Impfstoff-Kandidaten in den USA („Operation Warp Speed“). Doch Berichte der „New York Times“ verraten, dass es schon früh Patzer vonseiten AstraZenecas gab, die zum Vertrauensverlust der US-Zulassungsbehörden führten. (Foto: IMAGO / Eastnews)


Harsche Worte

Im US-amerikanischen Fernsehen hatte auch Anthony S. Fauci, der NIAID-Direktor, die Vorgänge eingeordnet. Er bezeichnete die Nachricht der DSMB an AstraZeneca als Reaktion auf deren Pressemitteilung, bei der er offenbar im Cc stand, als „rather harsh“ (barsch). Die Absicht des DSMB sei lediglich gewesen, dass AstraZeneca klarstellen sollte, dass die Daten der Pressemitteilung „ein wenig“ irreführend sein könnten. Daraufhin habe der NIAID seine Mitteilung am 23. März veröffentlicht. AstraZeneca habe sich mit seiner ersten Pressemitteilung unnötig selbst geschadet, denn Fauci meint, dass es sich sehr wahrscheinlich um einen sehr guten Impfstoff handelt. Letztlich zeige der ganze Vorfall aber, dass die Sicherungssysteme funktionierten. Schließlich verweist auch Fauci mit großem Nachdruck auf die FDA. Sie werde sich am Ende unabhängig jedes Detail der Daten selbst anschauen und sich nicht auf die Interpretation von anderen verlassen. Er meint, das solle vor allem die amerikanische Bevölkerung bedenken, und wohl auch der Rest der Welt.

Ursprünglich zählte auch AstraZeneca zu den fünf aussichtsreichsten Corona-Impfstoff-Kandidaten in den USA („Operation Warp Speed“). Doch Berichte der „New York Times“ verraten, dass es schon früh ähnliche Patzer vonseiten AstraZenecas gab, die zum Vertrauensverlust der US-Zulassungsbehörden führten. Die aktuellen Geschehnisse könnten also nur eine Fortsetzung dessen sein. 

Bis es zur Zulassung in den USA kommt, könnten die aktuellen Sicherheitsbedenken in Europa (Hirnvenenthrombosen und Thrombopenien) schon geklärt sein. Die EMA hat für den 29. März erneut eine Ad-hoc-Expertengruppe einberufen. Externe Expert:innen aus den Bereichen Hämatologie (Thrombose und Hämostase), kardiovaskuläre Medizin, Infektionskrankheiten, Virologie, Neurologie, Immunologie und Epidemiologie sollen zusammenkommen, um den Pharmakovigilanzausschuss der EMA zu beraten. Man ist laut einer aktuellen Mitteilung der EMA noch immer auf der Suche nach einem plausiblen Mechanismus, um die möglicherweise durch den Impfstoff ausgelösten Nebenwirkungen zu erklären. 



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Astrazeneca

von Uwe Schalhorn am 05.04.2021 um 11:32 Uhr

Obwohl der Impfstoff von Astrazeneca in den USA noch nicht mal eine Notzulassung hat setzen sich deutsche Politiker für den Impfstoff ein insbesondere der SPD Politiker Karl Lauterbach, warum

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