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STIKO-Empfehlung zur Corona-Impfung
Wer wird zuerst geimpft und warum?
Wie kommt die STIKO zu diesen Priorisierungen?
Für ihre Einschätzung hinsichtlich der Risikoerhöhung durch Vorerkrankungen für schwere oder tödliche COVID-19-Verläufe oder krankheitsbedingte Hospitalisierungen hat die STIKO zahlreiche Studien gesichtet. Sie fand für die meisten Erkrankungen nur moderate Risikoerhöhungen für Hospitalisierungen. Nur für Herzinsuffizienz, chronische Nierenerkrankungen, Diabetes mellitus und Organtransplantationen lag der Effektschätzer über 2 (Risiko doppelt so hoch), für Adipositas knapp unter 2. Im Hinblick auf die Mortalität erhöhen vor allem Organtransplantationen (Effektschätzer 4,2), Demenzen (Effektschätzer 2,24) und Adipositas (Effektschätzer 1,82) das Sterberisiko unter COVID-19.
Stufe vier berücksichtigt Lehrer und psychisch Kranke
In Stufe vier sollen bei weiterhin erforderlicher Impfpriorisierung
- Personen im Alter von 65 – 69 Jahren
- Personen mit Vorerkrankungen mit moderat erhöhtem Risiko (psychiatrische Erkrankungen, zum Beispiel bipolare Störung, Schizophrenie und schwere Depression), chronische Lebererkrankung, Immunkompromittierung, Diabetes mellitus, Arrhythmie/Vorhofflimmern, HIV-Infektion, Koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, zerebrovaskuläre Erkrankungen/Apoplex, Autoimmunerkrankungen, COPD, Krebserkrankungen, arterielle Hypertonie, rheumatologische Erkrankungen, Asthma bronchiale und deren engste Kontaktpersonen
- Personal mit niedrigem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen
- Lehrer:innen, Erzieher:innen und
- Personen mit prekären Arbeits- und/oder Lebensbedingungen
gegen Corona geimpft werden.
In der vorletzten Kategorie, Stufe fünf, erhalten Personen im Alter zwischen 60 und 64 Jahren und Personal in Schlüsselpositionen der Landes- und Bundesregierungen eine Impfung. Des Weiteren fallen in diesen Impfzyklus Beschäftigte im Einzelhandel und Beschäftigte zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit mit erhöhtem Expositionsrisiko sowie Berufsgruppen der kritischen Infrastruktur.
Zuletzt, Stufe sechs, werden alle Unter-60-Jährigen geimpft. Die STIKO fand bei ihrer Studienanalyse, dass für jüngere Menschen unter 60 Jahren auch bei Vorliegen einer Vorerkrankung die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu sterben, deutlich niedriger ist als bei älteren Menschen, unabhängig davon, ob sie vorerkrankt sind oder nicht.
Trotz höherer Mortalität: Männer werden nicht bevorzugt geimpft
Auch wenn Männer eine gegenüber gleichaltrigen Frauen etwas höhere Hospitalisierungs- und Mortalitätsrate haben, hat die STIKO entschieden, Männer nicht zu priorisieren. Auch Kinder berücksichtigt die Ständige Impfkommission aktuell in ihren Impfempfehlungen nicht, da in absehbarer Zeit die COVID-19-Impfstoffe nicht für Kinder zugelassen sein würden. Allerdings laufen derzeit schon Studien, die die Wirksamkeit und Sicherheit von Corona-Impfstoffen auch bei Kindern untersuchen. Die STIKO will deswegen die Datenlage fortlaufend neu bewerten.
3 Kommentare
Lungenerkrankungen
von Scherber Heike am 09.01.2021 um 18:54 Uhr
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Corona impfung
von Günther Jauer am 19.12.2020 um 9:29 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Corona impfung
von Martine *** am 31.12.2020 um 8:11 Uhr
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