Auf einen Blick
- Rund 15 Prozent der Menschen in Mittel- und Nordeuropa haben einen genetisch bedingten, primären Lactasemangel. Der Verzehr von Milchprodukten kann zu Verdauungsstörungen führen, weil der Milchzucker aufgrund des fehlenden Enzyms nicht aufgespalten werden kann.
- Ein genetisch bedingter Lactasemangel ist keine Krankheit und erst recht keine Allergie. Spuren oder kleine Mengen von Milchzucker in der Nahrung stellen kein Problem dar.
- Milchzucker ist in der Lebensmittelindustrie sowie in der Arzneimittelherstellung ein gängiger Hilfs- und Zusatzstoff. Bei Unverträglichkeit sollte man genau die Zutatenliste der Produkte studieren.
- Für lactosefreie Milchprodukte gibt es gesetzlich geregelte Kennzeichnungsvorschriften. Für Produktgruppen, die nicht zu den Milcherzeugnissen zählen, gibt es keine Vorschriften. Informativ ist der Hinweis „von Natur aus lactosefrei“. Für Menschen ohne Lactoseintoleranz bieten lactosefreie Produkte keine gesundheitlichen Vorteile.
- Auch wenn Arzneimittel nur geringe Mengen an Milchzucker als Hilfsstoff enthalten: Aus Compliance-Gründen macht es Sinn, Bedenken von Patienten ernst zu nehmen und nach lactosefreien Alternativen zu suchen.
- Wer keine Milchprodukte isst, sollte auf eine ausreichende Calciumzufuhr mit anderen Lebensmitteln achten.
- Die Wirkung von Lactase-Tabletten ist wissenschaftlich nicht belegt und umstritten.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.