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Interview mit gematik-Chef Leyck Dieken
„Für Apotheker bringt das E-Rezept viele Vereinfachungen“
„Teilen-Funktion“ wird zur „Weiterleiten-Funktion“
DAZ.online: Kommen wir zur E-Rezept-App. In den vergangenen Wochen wurde die in Ihren Spezifikationen geplante „Teilen-Funktion“ hinterfragt. Stehen Sie weiterhin dazu, dass E-Rezept-Tokens aus der staatlichen App auch über Messenger-Dienste an Andere verschickt werden können?
Leyck Dieken: Wir haben in einer aktuelleren Version der Spezifikationen diese Funktion nun als „Weiterleiten-Funktion“ bezeichnet. Das ist verständlicher. Aber ja, wir stehen dazu. Denn die gematik-App ist ein Basisprogramm. Der Gesetzgeber wird uns höchstwahrscheinlich als neutralen, ersten Anbieter im Markt beauftragen. Die Patientensouveränität soll aber bewahrt bleiben, daher sollen Patienten auch Services in anderen Apps nutzen können.
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DAZ.online: Viele Apotheker sehen diese Funktion ja auch als „DocMorris-Funktion“, weil die EU-Versender riesige Werbe-Budgets dafür verwenden werden Kunden aufzufordern, ihren Token an sie weiterzuleiten. Sehen Sie dabei keine Gefahr für die Versorgung vor Ort?
Leyck Dieken: Der Wettbewerb wird nicht ausschließlich dem Versandhandel Möglichkeiten eröffnen. Ich bin sicher, dass wir noch Überraschungen erleben werden, wer alles in den Wettbewerb einsteigt. Es sind ja nicht immer die ersten Anbieter im Markt, die sich auch durchsetzen. Mit dem Deutschen Apothekerverband stehen wir dazu in engem Austausch. Die Apothekerschaft sollte – aus meiner Sicht – mit einem gemeinschaftlichen Produkt in den Markt.
DAZ.online: Unterschiedliche Interpretationen gab es ja auch hinsichtlich Ihrer Pläne, dass Patienten Verfügbarkeitsabfragen in Apotheken durchführen können sollen. Wie ist das gemeint? Eine reine Textnachricht an den Apotheker oder ein Zugriff auf die Warenwirtschaft?
Leyck Dieken: Patienten werden bei der Apotheke die Belieferungsmöglichkeit per Textnachricht erfragen können. Die Antwort des Apothekers wird dann in den meisten Fällen automatisiert durch die Warenwirtschaft erfolgen.
DAZ.online: Die TK hat sich mit Hilfe des Schweizer Versandkonzerns Zur Rose ein eigenes E-Rezept-System gebaut. Sie haben mehrfach klargestellt, dass für das E-Rezept die Spezifikationen der gematik gelten werden, die Sie am 30. Juni veröffentlichen wollen. Was ist, wenn das TK-Projekt nicht zu diesen Spezifikationen passt?
Leyck Dieken: Es gilt weiterhin, dass die Spezifikationen eingehalten werden müssen. Das hat die Gesellschafterversammlung beschlossen.
6 Kommentare
Den Schuß nicht gehört
von ratatosk am 02.07.2020 um 8:46 Uhr
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ganz genau
von Karl Friedrich Müller am 30.06.2020 um 11:05 Uhr
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Ideale, fehlerfreie Welt
von Hubert Kaps am 30.06.2020 um 10:34 Uhr
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Zukünftige Positionen der Kassen bleibten leider unerwähnt ...
von Christian Timme am 30.06.2020 um 9:47 Uhr
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.
von Anita Peter am 30.06.2020 um 9:25 Uhr
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AW: Zeitgeist
von Holger am 01.07.2020 um 9:15 Uhr
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