Umstellungen beim Testverfahren

COVID-19: Spahn will gezielter testen lassen

Düsseldorf - 17.04.2020, 16:45 Uhr

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat am heutigen Freitag mitgeteilt, dass er das Testverfahren auf COVID-19 umstellen will, um gezielter zu testen. (b/Foto: imago images / Xinhua)

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat am heutigen Freitag mitgeteilt, dass er das Testverfahren auf COVID-19 umstellen will, um gezielter zu testen. (b/Foto: imago images / Xinhua)


Testzentren flächendeckend fördern, große Labore bevorzugt beliefern

Um Tests sicher durchzuführen, will das BMG flächendeckend in Deutschland Konzepte wie Drive-In-Testzentren, COVID-Ambulanzen oder mobile „Swabbing-Teams“ fördern, die Proben getrennt von einem normalen Praxisbetreib nehmen können

Um die Testkapazitäten aufrecht erhalten zu können, sollen ferner Maßnahmen ergriffen werden, um Lieferschwierigkeiten zu vermeiden, die angesichts der Weltlage für Reagenzien, Kits und mehr immer wieder auftreten. Daher sollen zukünftig Labore mit hoher Testkapazität, Mehrschichtbetrieb und der Möglichkeit der schnellen Datenübermittlung bevorzugt beliefert werden. Der Bund wolle darüber hinaus Testgeräte und Materialien kaufen und (im Falle der Geräte) vermieten sowie dreiseitige Verträge unter Beteiligung des Bundes als Abnahmegarant für Materialien abschließen.

Um die gewünschten schnelleren und flexibleren Testmöglichkeiten schneller einsetzen zu können, hat das BMG das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) beauftragt, den Markt permanent nach neuen Testangeboten zu durchsuchen. Allerdings genügten bislang nur wenige Angebote den Anforderungen an eine ausreichende diagnostische Qualität, heißt es. „Sobald entsprechend gute Tests vorliegen, werden sie für entsprechende Testkonzepte und zur Abrechnung durch die Kassen zugelassen“, so das BMG. Ebenfalls noch zu unsicher seien Pooling-Verfahren, die noch zu oft falsch negative Ergebnisse liefern. Dort werde weiter an einer Erprobung vereinfachter Verfahren gearbeitet.

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RKI und BMG planen Untersuchungen zu Immunität und zufällige Tests

Für das bessere Lagebild indes planen RKI und BMG verschiedene breiter angelegte Studien in der Bevölkerung. Das RKI plane zeitnah drei serologische und sero-epidemiologische Untersuchungen, um die bereits bestehende Immunität gegen das SARS-CoV-2-Virus in verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu erheben und sie mit Auswertungen weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen zu kombinieren. Erste Ergebnisse dazu soll es bereits Ende Mai geben.

Das BMG plant unterdessen regelmäßige „Sentinel-Testungen“ zufällig ausgewählter, repräsentativer Personengruppen, um ein besseres Bild der Ausbreitung des neuen Coronavirus in Deutschland zu erhalten.

Neben dem aktuellen Fokus auf COVID-19 dürfe aber die Versorgung mit „normalen“ Labortests nicht leiden. Das wolle man in Zusammenarbeit mit Kassenärztlicher Bundesvereinigung und den GKV sicherstellen.



Volker Budinger, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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