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Umstellungen beim Testverfahren
COVID-19: Spahn will gezielter testen lassen
Besseres und aktuelles Lagebild durch Daten fast in Echtzeit
Nichtsdestotrotz sei es für ein „aktuelleres und besseres Lagebild“ notwendig, die Zahl und Verteilung der positiv getesteten Menschen in Deutschland schneller und präziser zu erfassen, so die Strategie. „Daher sollen dem RKI Ergebnisse der Labore mittels digitaler Schnittstellen ab Mai direkt und nahezu in Echtzeit zur Verfügung stehen. Die Meldungen der Gesundheitsämter bleiben die verlässliche Säule der Erfassung“, heißt es. In der jüngsten Vergangenheit war öfter von verschiedenen Stellen kritisiert worden, dass die Zahlen des Robert-Koch-Instituts anderen wie denen der Johns-Hopkins-Universität Boston offenkundig hinterherhinkten. Das RKI bekommt seine Daten bislang von den Gesundheitsämtern in der Regel abends übermittelt und bildet sie jeweils mit Stand Mitternacht ab. Die Johns-Hopkins-Universität ermittelt ihre Zahlen dagegen nahezu in Echtzeit aus einer Vielzahl an Quellen.
Neben dieser angestrebten besseren Abbildung der Lage soll auch die Strategie der PCR-Tests, also der Nachweis von Virus-Erbinformation mittels Polymerase-Kettenreaktion, optimiert werden, um deutlich gezielter zu testen. Das BMG wolle zukünftig eine Fokus auf Einrichtungen wie Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Altenheime, Behinderteneinrichtungen und sonstige Einrichtungen für besonders empfängliche (Risiko)-gruppen legen. Vor jeder Aufnahme oder Wiederaufnahme einer Person beziehungsweise eines Patienten soll getestet werden, außerdem in bestimmten Abständen nach der Aufnahme und an den Tagen 3, 5 und 8 während der Inkubationszeit von COVID-19. Damit sollen Ausbrüche in Einrichtungen verhindert oder zumindest eingedämmt werden.
In jüngster Vergangenheit hatte es Endemien in Altenheimen etwa in Wolfsburg oder Würzburg gegeben. Schlagzeilen machte auch eine Fallhäufung in der Onkologie des Hamburger Universitätsklinikums. In Hamburg wird vermutet, der Erreger könnte durch eine Angestellte des Reinigungspersonals in die Station eingeschleppt worden sein.
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Schnelle Tests seien wünschenswert
Solchen Fällen will das BMG gerne in weiterer Zukunft entgegentreten und würde sich PCR-Tests „oder noch besser einen Antigen-Test“ mit sehr kurzer Analysedauer wünschen, mit dem Personen, die eine der besonders gefährdeten Einrichtungen betreten, kurzfristig „frei“ getestet werden könnten – jedesmal, wenn Sie die Einrichtung betreten wollen. Solche Tests sind allerdings noch in der Entwicklung und Validierung, sollen aber seitens des BMG gefördert werden.
Aktuell sei der PCR-Test der „Goldstandard“ heißt es auch weiterhin etwa vom Paul-Ehrlich-Institut. Antikörpertests und andere Schnelltests sind noch in der Entwicklung oder seien wegen zum Teil fehlender unabhängiger Überprüfung aus Sicht des Instituts bislang nicht valide.
Mittels des PCR-Tests sollen aber laut BMG weiterhin insbesondere nach den Empfehlungen des RKI symptomatische Personen, deren symptomatische Kontaktpersonen sowie jeder ärztlich begründete Verdachtsfall getestet werden. Regelmäßig sollen sich auch Mitarbeiter in Einrichtungen, die COVID-19-Patienten betreuen, am besten selbst testen. „Dieser Personenkreis kann den Rachenabstrich nach einmaliger Anleitung als Selbsttestung durchführen, heißt es vom Ministerium.
Derzeit prüfe man ferner eine Rechtsgrundlage für die Übernahme der Kosten durch die GKV bei einer vorsorglichen Testung in allen diesen Fällen sowie besonders in Epidemie-Risikoregionen mit einer hohen akuten Inzidenz. Dort soll möglichst die Gesamtbevölkerung innerhalb weniger Tage getestet werden, „bei gleichzeitiger Aufforderung zur weitestmöglichen Selbstisolation“.
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