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Kammer Brandenburg
Dobbert: Stellen Sie Ihre Großhandelsbestellungen um!
Dass sich die Coronakrise schon auf die ambulante Arzneimittelversorgung niederschlägt, zeigt sich beim pharmazeutischen Großhandel: Die Händler haben wegen Überlastung Services und Leistungen eingeschränkt oder gestrichen. In einem Präsidentenbrief wendet sich nun Jens Dobbert, Präsident der Landesapothekerkammer Brandenburg, an seine Mitglieder und macht den Apothekern Mut. Die Apotheken seien jetzt gefordert, so Dobbert. Unter anderem rät er den Apotheken dazu, die Großhandelsbestellungen zu reduzieren.
Nicht nur die Supermärkte sind derzeit von Hamsterkäufen betroffen. In Zeiten des sich ausbreitenden Coronavirus kaufen auch die Apothekenkunden vermehrt ein – es gibt erste Meldungen über Lieferengpässe bei Paracetamol. Hinzu kommt, dass einige Großhändler schon angekündigt haben, ihre Lieferungen und Services einzuschränken. Droht den Apotheken also ein noch größeres Problem mit der Verfügbarkeit von Arzneimitteln?
Auch mit Blick auf die Öffnungszeiten und den Gesundheitsschutz ergeben sich derzeit viele Fragen für die Apotheken. In den meisten Fällen haben die Kinder von Apothekenmitarbeitern kein Recht auf eine Notfallbetreuung – diese gibt es nur, wenn beide Elternteile in einem relevanten Beruf arbeiten. Einige Kammern empfehlen ihren Mitgliedern daher schon jetzt, die Öffnungszeiten im Falle eines Personalengpasses leicht herunterzufahren. Die Apotheker müssen sich zudem fragen, wie sie sich, ihre Mitarbeiter und natürlich auch ihre Kunden vor Infektionen in der Offizin schützen. Viele Apotheker sind kreativ geworden, haben beispielsweise Plexiglasscheiben aufgebaut. Im Rheinland und in Hamburg wurden die Rabattverträge eingeschränkt, damit Apothekenkunden nicht mehrfach in die Apotheken kommen müssen.
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Dobbert: Geschick und Organisationstalent
Brandenburgs Kammerpräsident gibt den Apothekern in seiner Region in einem Präsidentenbrief einige Hinweise und Tipps für die bevorstehenden Wochen. Dobbert erklärt, dass nun „Geschick und Organisationstalent gefordert“ sei. Der Kammerpräsident wörtlich: „Unsere Aufgabe ist es, Ruhe zu bewahren und diese Ruhe müssen wir ausstrahlen.“ Dobbert rät den Pharmazeuten, die Arbeitsplätze mit den Mitarbeitern gemeinsam umzustellen, damit der Apothekenbetrieb gesichert bleibe.
1 Kommentar
In der Praxis sieht das anders aus
von Hummelmann am 23.03.2020 um 10:40 Uhr
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