- DAZ.online
- News
- Apotheke
- Warum gibt es Otriven fü...
Gefahr der Überdosierung
Warum gibt es Otriven für Säuglinge nicht als Dosiertropfer?
Erleichterte Atmung und Nahrungsaufnahme
Dem Risiko schwerer unerwünschter Arzneimittelwirkungen gegenüber steht der Nutzen für das Baby - das erleichtere Atmen und die Nahrungsaufnahme. Prof. Dr. Fred Zepp, Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz, fasst auf Nachfrage von DAZ.online zusammen: „Abschwellende Nasentropfen können Kindern bei der Nahrungsaufnahme und der Atmung durchaus Erleichterung verschaffen, sind aber neben dem Risiko einer akzidentiellen Fehldosierung gerade bei Säuglingen und Kleinkindern grundsätzlich mit weiteren pharmakologischen Risiken behaftet.“
Wenn bereits bei korrekter Indikation und Dosierung schwere unerwünschte Arzneimittelwirkungen möglich sind, zeigt das nur, wie wichtig eine korrekte Dosierung bei alphasympathomimetischen Säuglingstropfen ist - was nach Einschätzung der AMK jedoch bei Otriven nicht automatisch gegeben zu sein scheint. Und: Dosieren bei Säuglingstropfen geht auch anders, wie Merck bei Nasivin zeigt.
Abschwellenden Nasentropfen für Babys – welche gibt es noch?
Neben GSKs xylometazolinhaltigen Otriven® gegen Schnupfen 0,025 Prozent Nasentropfen für Säuglinge bietet Merck Nasivin® Dosiertropfer ohne Konservierungsstoffe Baby an. Der Wirkstoff in Nasivin ist Oxymetazolin, das für die pädiatrischen Tropfen in einer Konzentration von 0,01 Prozent enthalten ist. Doch nicht nur im Wirkstoff und der Konservierung – Otriven® enthält im Gegensatz zu Nasivin® Konservierungsmittel (Benzalkoniumchlorid) – unterscheiden sich die beiden Nasentropfen, auch die Art der Applikation ist verschieden. GSK setzt bei seinen Säuglingtropfen auf ein einfaches Fläschchen mit Pipettenmontur – mit Hilfe von Unterdruck werden die Tropfen aus der Flasche in die Pipette gesaugt. Dosiert wird, indem man den Gummi-Kopf der Pipette vorsichtig zusammendrückt, sodass ein Tropfen abgegeben wird. Merck löst seine Applikation hygienischer und wahrscheinlich auch weniger fehleranfällig mittels eines Dosiertropfers: Die Flasche wird bei Anwendung nach unten gerichtet und durch Druck auf die Fingerauflage ein Tropfen „rausgepumpt“. Ein versehentliches Überdosieren und die Abgabe mehrerer Tropfen sind nicht möglich.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.