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Lieferengpass bei Venlafaxin (Teil 3 von 3)
So „relevant“ ist Venlafaxin
WHO: Depressionen gehören zu den wichtigsten Volkskrankheiten
Eine klare Meinung – nicht zu Venlafaxin im Speziellen, aber zur Erkrankung, bei der Venlafaxin eingesetzt wird – offenbart die Leitlinie zu Unipolaren Depressionen. Sie spiegelt hier die Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wider: „Depressive Störungen haben unter den psychischen Störungen eine besonders hohe Bedeutung für die Gesundheitsversorgung. Nach einer WHO-Studie zählen depressive Störungen zu den wichtigsten Volkskrankheiten und werden in den nächsten Jahren noch deutlich an Bedeutung zunehmen. Eine Maßeinheit ist hierbei besonders relevant: Der Indikator „Disability-adjusted Life Years“ (DALYs) erfasst die Summe der Lebensjahre, die durch Behinderung oder vorzeitigen Tod aufgrund einer Erkrankung verloren gehen. Die Zahlen werden dabei aufgrund regionaler epidemiologischer Befunde auf die Weltbevölkerung extrapoliert. Hierbei nahmen unipolare depressive Störungen 2004 den dritten Rang ein, was ihre Bedeutung unter allen weltweiten Erkrankungen auf Lebensbeeinträchtigung und vorzeitigen Tod angeht. Die WHO geht darüber hinaus davon aus, dass unipolare Depressionen bis 2030 unter den das Leben beeinträchtigenden oder verkürzenden Volkskrankheiten insgesamt die größte Bedeutung vor allen anderen Erkrankungen haben werden.
Antidepressiva wirken am besten bei schweren Depressionen
Laut Analyse der an der Leitlinie beteiligten Wissenschaftler zeigen Antidepressiva in Studien von maximal zwölf Wochen Dauer eine 50-Prozent-Response-Rate (Verbesserung der Depression um 50 Prozent) zwischen meist 50 und 60 Prozent. Unter Placebo erreichen eine 50-prozentige Verbesserung meist 25 bis 35 Prozent der Patienten. Antidepressiva sind den Experten zufolge eher überschätzt in der Bevölkerung, Das führen sie darauf zurück, dass Studien, in denen Antidepressiva Placebo überlegen waren, häufiger publiziert würden.
Wirksamkeitsvorteile zeigen Antidepressiva vor allem bei mittelschweren bis schweren Depressionen, unter anderem eine Indikation von Venlafaxin. Hier sei „der Wirkunterschied zwischen Antidepressiva und Placebo ausgeprägter, da bei den schwersten Formen bis zu 30 Prozent der behandelten Patienten über die Placebo-Rate hinaus von Antidepressiva profitieren“, so die Leitlinie.
2 Kommentare
Venlafaxin
von Carmen Müller-Pick am 04.02.2020 um 18:08 Uhr
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Venlafaxin Lieferengpass
von Kai Fiedler am 28.01.2020 um 14:58 Uhr
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