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Drei Kölner Apotheken
Nach Todesfällen: Apotheker will Wiedereröffnung gerichtlich erzwingen
Nach den Todesfällen durch einen toxisch verunreinigten Glucosetoleranz-Test sind fast zwei Wochen später die Hintergründe immer noch unklar. Der Fall wird nun am heutigen Mittwoch auch Thema im Düsseldorfer Landtag. Dort sollen die zeitlichen Abläufe geklärt werden. Das Gesundheitsamt ist sich derweil sicher, richtig reagiert zu haben. Der Apothekeninhaber will indes die Wiedereröffnung seiner drei Apotheken gerichtlich erzwingen.
Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa hat das Gesundheitsamt sein Handeln im Fall um einen toxisch verunreinigten Glucosetoleranz-Test aus der Kölner Heilig Geist Apotheke gerechtfertigt: „Wir sind weiterhin sehr sicher in unserer Abwägung, dass wir verhältnismäßig, angemessen und in richtiger Einschätzung der Gefahrenlage reagiert haben“, sagte Gesundheitsdezernent Harald Rau bei einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses am Dienstag im Kölner Rathaus. Die Opposition hatte die Sondersitzung des Ausschusses beantragt, weil sie anzweifelte, dass die Stadt schnell und effizient genug gehandelt hatte. Insbesondere kritisierten mehrere Ratsmitglieder, dass eine Warnung an Arztpraxen und Bevölkerung erst am Montag vergangener Woche erfolgte, nachdem das Gesundheitsamt bereits am vorherigen Freitag von den Todesfällen erfahren hatte.
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„Wir hatten bis Montagnachmittag keinen Hinweis darauf, dass mit dieser Glucose etwas nicht stimmt“, sagte Rau. Nachdem ein erstes Screening keine Auffälligkeiten bei der Glucose gefunden hatte, habe man erst am Montag durch ein rechtsmedizinisches Gutachten erfahren, dass ein giftiger Stoff in der Glucose war. „Erst mit dieser Erkenntnis konnten wir eingreifen.“
Opposition will zeitliche Abläufe im Landtag klären
Auch der Düsseldorfer Landtag will sich am heutigen Mittwoch (15.30 Uhr) mit dem Tod der 28-jährigen Schwangeren und ihres per Notkaiserschnitt geborenen Babys sowie dem Handeln der Behörden beschäftigen. Die Opposition will laut einer weiteren Meldung der Nachrichtenagentur dpa in einer Aktuellen Viertelstunde die zeitlichen Abläufe klären, die zur vorsorglichen Schließung der Apotheke und zweier Filialen führten.
Apothekeninhaber beantragt einstweilige Verfügung
Aus mehreren Medienberichten geht hervor, dass der Inhaber der Heilig Geist Apotheke aus Köln gegen die Schließung seiner Apotheken gerichtlich vorgeht. Er habe eine einstweilige Verfügung gegen die Stadt beantragt, sagte eine Sprecherin des Kölner Verwaltungsgerichts laut Nachrichtenagentur dpa. Es gehe um drei Apotheken. „Er möchte erreichen, dass er sie wieder öffnen darf“, sagte die Sprecherin. Nach Informationen des Senders RTL sei der Antrag zur einstweiligen Verfügung am 29. September beim Verwaltungsgericht eingegangen. Eine Entscheidung werde frühestens nächste Woche erwartet.
Auch Kölns Gesundheitsdezernent Prof. Dr. Harald Rau soll laut RTL dafür plädiert haben, dem Apotheker nur das Vertreiben von selbst hergestellten oder abgefüllten Medikamenten zu verbieten. Der Regelbetrieb hätte somit fortgeführt werden können.
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Am 23. September hatten die Behörden die Öffentlichkeit über den tragischen Fall informiert. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) verfügte am 26. September die sofortige Schließung der drei Apotheken des Verbundes, zu dem die betroffene Heilig Geist Apotheke aus Köln zählt – um ein „Restrisiko“ auszuschließen, hieß es. Pflegeheime dürfen durch die Apotheken aber weiterhin beliefert werden.
Dabei ist bis heute unklar, ob Fahrlässigkeit der Grund für die Verunreinigung der Glucose-Abfüllung war oder ob jemand vorsätzlich handelte. Eine Mordkommission ist damit beschäftigt, Zeugen zu vernehmen und Beweismittel zu untersuchen. Derweil steht einem WDR-Bericht zufolge noch ein wichtiges Untersuchungsergebnis der Rechtsmedizin aus: Am 25. September hatte eine weitere Patientin ein Päckchen mit Glucosepulver aus der Heilig-Geist-Apotheke bei der Polizei abgegeben. Aktuell wird geprüft, ob auch dieses Päckchen verunreinigt ist.
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