Themenwoche E-Rezept

E-Rezept – Was bieten „Zukunftspakt Apotheke“ und „Pro AvO“?

Stuttgart - 23.08.2019, 09:00 Uhr

Welche Lösungen bieten der Zukunftspakt Apotheke von Noweda und dem Burda-Verlag sowie die Initiative Pro AvO den Apothekern im Hinblick auf die Einführung des E-Rezepts an? Setzen sie auf eigene Lösungen oder auf die des DAV? ( r / Foto: terovesalainen / stock.adobe.com)

Welche Lösungen bieten der Zukunftspakt Apotheke von Noweda und dem Burda-Verlag sowie die Initiative Pro AvO den Apothekern im Hinblick auf die Einführung des E-Rezepts an? Setzen sie auf eigene Lösungen oder auf die des DAV? ( r / Foto: terovesalainen / stock.adobe.com)


Unterstützung eines einheitlichen Branchenstandards

Einen eigenen Branchenstandard möchte der „Zukunftspakt Apotheke“ mit IhreApotheken.de im Hinblick auf das E-Rezept aber nicht entwickeln. Vielmehr wolle man seine Expertise und Erfahrungen anbieten, um zu einem Branchenstandard beizutragen. „IhreApotheken.de ist so konzipiert, dass Schnittstellen zu den unterschiedlichsten Systemen, wie beispielsweise Warenwirtschaftssystemen oder auch einem potenziellen E-Rezept-Branchenstandard vorgesehen sind“, erklärt Simon Bücher von IhreApotheken.de.

Zur Initiative „Pro AvO“ zählen der Wort & Bild Verlag, der Großhändler Gehe, die Noventi-Gruppe, der Automatenhersteller BD Rowa und die Apothekergenossenschaft Sanacorp. Im DAZ-Interview kündigte Antonios Vonofakos, Vice President BD Rowa, im April an, dass man bis Ende Juni mit der Konzeptionsphase durch sein wolle. Zur Expopharm Ende September soll das Projekt aber den Apothekern dann endlich vorgestellt werden.

Unterstützung der DAV-Lösung fürs E-Rezept

Peter Menk ist Geschäftsführer von „pro AvO“ und lässt im Gespräch durchblicken, dass es eine App-Lösung geben wird, die der Logik der „Customer Journey“ folgen soll. Das bedeutet konkret: „Wir werden einen Service anbieten, den der Kunde will und braucht. Insofern liegt die Priorität auf der Akzeptanz bei den 82 Millionen deutschen Bundesbürgern. Diese sollen immer und überall in Deutschland auf eine Plattform mit allen Apotheken zugreifen können.“ Wichtigste Voraussetzung dafür sei, so Menk, ein einheitlicher Branchen-Standard für eine gemeinsame Plattform-Schnittstelle, die alle Warenwirtschaftssysteme der Apotheken untereinander vernetzt: „Wir unterstützen dabei den Deutschen Apothekerverband in seinen Bestrebungen für eine webbasierte Lösung für das E-Rezept.“

Menk plädiert dafür, dass von Anfang an mit einem offen gestalteten Ansatz gearbeitet werden sollte. Sobald das E-Rezept eingeführt ist, sollen die technologischen Entwicklungspartner dafür sorgen, dass „jede digitale Verordnung in jede teilnehmende Apotheke vor Ort geleitet wird“. Denn auch bei „pro AvO“ erwartet man deutliche Marktverschiebungen zwischen Präsenzapotheken und Versendern. „Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass die Apotheke vor Ort genauso gut und einfach digital erreichbar ist wie reine Online-Anbieter“, sagt Menk. „Wir gehen davon aus, dass sich das Patientenverhalten recht schnell ändern wird, wenn das digitale Rezept schon vor dem Kunden auf elektronischem Weg in die Apotheke kommen kann.“ Dann würde die Convenience entscheiden – und dabei sieht die Initiative „pro AvO“ die Apotheken vor Ort klar im Vorteil.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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