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DAZ.online-Themenwoche
So läuft's beim E-Rezept-Projekt der TK in Hamburg
Zweite Kasse schon an Bord, weitere Apotheken sollen folgen
Aktuell ist bei den Apotheken nur die Adler-Apotheke in Hamburg dabei, allerdings soll die Teilnahme weiterer Apotheken bereits sehr konkret sein. Nicht alle waren von Anfang an so offen wie die Familie Gnekow von der Adler-Apotheke, aber doch so einige. Das freue ihn persönlich, so Steimle. Anfragen bekomme man von überall her. Aber in der ersten Phase soll das Projekt eng limitiert sein – auf den Bezirk Wandsbek in Hamburg. Man wolle nämlich gemeinsam mit den Apothekern und Ärzten vor Ort die Standards entwickeln.
Und zwar vorerst nur mit den Apotheken vor Ort. Auch wenn die TK als nach eigener Einschätzung modern aufgestellter Gesundheitsdienstleister den Versandhandel nicht ablehnt – gleich lange Spieße und vernünftige Rahmenbedingungen vorausgesetzt –, so war doch bei diesem Projekt von Anfang an vereinbart, dass nur Apotheken vor Ort berücksichtigt werden. „Wir befördern an dieser Stelle den Versand nicht“, erklärt Steimle. „Wir wissen, dass wir den Versandhandel beim E-Rezept auf Dauer nicht außen vor lassen können. Aber mutige Apotheken können sich im E-Rezept-Umfeld gut positionieren, weil sie die Nähe vor Ort haben. Wenn man dazu den Convenience-Vorteil nutzen kann, den das E-Rezept bietet, und beides zusammenbringt, funktioniert das gut.“
Auch andere Kassen haben Interesse geäußert, ganz konkret ist das Ganze schon bei der Hanseatischen Krankenkasse (HEK), die seit Anfang August an dem Pilotprojekt beteiligt ist.
Das sind mutige Apotheker und mutige Ärzte, die hier das erste E-Rezept Deutschlands voranbringen und damit Standards setzen für die Zukunft.“
Technik soll nicht im Vordergrund stehen, sondern der Nutzen für die Anwender
„Bei allem soll weniger die Technik im Vordergrund stehen – die technischen Standards werden durch die Gematik definiert. Die werden für alle gleich sein“, so Verheyen. „Was uns umtreibt, sind die Nutzenelemente. Wir wollen mit den Leistungserbringern und Patienten diskutieren, was ihnen wirklich nützt.“ Seiner Ansicht nach hat das E-Rezept Potenzial, auch über seine Funktion als Verordnung hinaus eingesetzt zu werden, zum Beispiel könnten in der Apotheke die Informationen zur erweiterten Beratung genutzt werden – Stichwort AMTS.
Daher ist es für die TK auch ein wichtiger Punkt, dass die Anbindung an die digitale Gesundheitsakte „TK-Safe“ geschaffen wird, in der schon jetzt die Medikationshistorie erfasst werden kann. Über die Standards, die definiert werden, müssten sich die E-Rezepte in den Gesundheitsakten der Kassen wiederfinden, so Steimle. Nur wenn die Apotheke das ganze Bild inklusive Diagnose, behandelnder Ärzte et cetera kennt, könne man über sinnhafte Weiterentwicklungen der pharmazeutischen Dienstleistungen nachdenken. Deswegen werde man seitens der TK darauf achten, dass der Nutzen, den digitale Gesundheitsakten bieten, nicht durch Closed-Shop-Applikationen von „E-Rezept-Transportmitteln“ außen vor bleibt. Diese Position wolle die TK auch bei der Gematik vertreten. Zudem sei man mit den Softwarehäusern und Rechenzentren im Austausch, um zu klären, dass das System anschlussfähig ist.
1 Kommentar
Hier wird das DocMorris-Wunsch-E-Rezept gebaut
von Lorenz Weiler am 21.08.2019 um 13:53 Uhr
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