Schmerzmittel
in der Stillzeit: Das sagt Embryotox
Auch in der Stillzeit ist Paracetamol laut Embryotox neben
Ibuprofen das Mittel der Wahl. Sollte in der Stillzeit die Einnahme von Codein tatsächlich
notwendig sein, ist das laut Embryotox möglich, solange die Anwendung
kurzzeitig – nicht länger als zwei bis drei Tage – erfolgt. Das gelte sowohl
für die Indikation als Antitussivum als auch kombiniert mit Paracetamol als
Schmerzmittel. Allerdings sollte Ibuprofen als Schmerzmittel in der Stillzeit
bevorzugt werden.
Der Grund: Codein wirkt zwar weniger stark analgetisch und
sedierend als Morphin. Allerdings wird es über das Cytochrom-P450-Enzym CYP2D6
zu Morphin metabolisiert. Dadurch kann es in Einzelfällen zu einer
(unerwarteten) Morphinüberdosierung kommen: „Ein Fallbericht beschreibt eine
schwere Opioid-Intoxikation bei einem gestillten Säugling, dessen Mutter, genetisch
determiniert, Codein ‚ultraschnell‘ zu Morphin metabolisierte“, ist auf
Embryotox dazu zu lesen. Der Säugling des beschriebenen Falls verstarb an
seinem 13. Lebenstag. Einzeldosen an Codein sollen laut Embryotox aber auch von
ultraschnellen Verstoffwechslern gut vertragen werden.
Ist sogar ein stärker wirksames Opioid indiziert, so können
auch Fentanyl oder Morphin in der Stillzeit eingesetzt werden. Denn der
genetische Metabolisierungstyp hat dann keinen Einfluss und man muss mit keinen
unterwarteten Überdosierungen rechnen. Dennoch sollten alle Opioid-Analgetika
in der Stillzeit nur kurz und bei Kindern mit Apnoe-Neigung mit besonderer
Vorsicht angewendet werden!
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