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BfArM-Empfehlung
Paracetamol bleibt Mittel der Wahl in der Schwangerschaft
Eine aktuelle im „European Psychiatry“ veröffentlichte Beobachtungsstudie zeigt einen möglichen Zusammenhang zwischen der pränatalen Paracetamol-Exposition und der sprachlichen Entwicklungsverzögerung bei Mädchen. Die Fallzahlen dieser schwedischen Kohortenstudie waren allerdings sehr gering. Experten identifizieren zudem Limitationen in der Methodik. Deshalb lässt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Empfehlung, dass Paracetamol in der Schwangerschaft angewendet werden darf, bestehen.
Vor Kurzem veröffentlichte das Journal „European Psychiatry“ eine schwedische Kohortenstudie, welche die Auswirkungen der Paracetamol-Einnahme in der Schwangerschaft auf die sprachliche Entwicklung der Kinder untersuchte. Die Autoren entdeckten bei Mädchen eine positive Korrelation zwischen der Paracetamol-Einnahme der Mütter in der Schwangerschaft und einer sprachlichen Entwicklungsverzögerung. Bei Jungen wurde ein nicht-signifikanter Trend für eine Risikominderung entdeckt, der sich aber nicht plausibel erklären lässt.
Verzögerte Sprachentwicklung bei wenigen Mädchen
Insgesamt waren die Fallzahlen in dieser Beobachtungsstudie sehr gering. Ausgewertet wurde die sprachliche Entwicklung der Kinder von 754 Frauen. Davon hatten nur 446 der Mütter zwischen der 8. und 13. Schwangerschaftswoche angegeben, Paracetamol genommen zu haben. Eine verzögerte Sprachentwicklung lag nach Definition der Autoren dann vor, wenn der aktive Wortschatz des Kindes im Alter von 30 Monaten unter 50 Worten lag.
Dies war lediglich bei 64 Kindern, 39 Jungen und 15 Mädchen, der Fall. Bei den pränatal mit Paracetamol exponierten Mädchen war das absolute Risiko für eine verzögerte Sprachentwicklung um 5,3 Prozent erhöht. Aufgrund der sehr geringen Fallzahlen reichte die Obergrenze des Konfidenzintervalls in den zweistelligen Bereich (1,02 – 21,05), was für eine geringe Präzision der Aussage spricht.
Zusätzlich wurden in einer Subanalyse auch 111 Urinproben ausgewertet, welche die Schwangeren zu Studienbeginn bereitgestellt hatten. Die gemessenen Paracetamol-Konzentrationen wurden in vier Quartile eingeteilt. In dem Quartil mit der höchsten Konzentration bestand eine positive Korrelation zu dem Risiko für die Töchter, eine sprachliche Entwicklungsverzögerung zu bekommen. Da nicht alle Studienteilnehmerinnen eine Probe abgegeben hatten, war die statistische Basis dieser Teilauswertung noch dünner und das Konfidenzintervall dementsprechend breiter (1,37 – 77,86).
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