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DphG-Expertentreffen
Importarzneimittel: Gefährden „Bastelpackungen“ die Therapie?
Überdosierung wegen falscher Etiketten
Sind die Patienten hierzulande etwa zu ängstlich? Fehler beim Umpacken und Umetikettieren können gefährliche Folgen haben, erklärte Schulz, Vorsitzender der AMK, bei der deutschlandweit pharmazeutische Beanstandungen gemeldet werden. So mussten sieben Chargen des bupropionhaltigen Antidepressivums Elontril® zurückgerufen werden, weil Etiketten mit der falschen Stärke aufgeklebt worden waren. Und dies bei einem Arzneimittel mit enger therapeutischer Breite.
Blau geworden? Hilfsstoffe dürfen abweichen
Aber auch wenn es sich nicht um einen Produktionsfehler handelt, kann das abweichende Erscheinungsbild von Importarzneimitteln die Therapie gefährden. So gingen bei der AMK beispielsweise Meldungen zu dem clonazepamhaltigen Antieplieptikum Rivotril® ein, bei dem die Importvariante im Gegensatz zum farblosen deutschen Referenzarzneimittel blau gefärbt war. Zwar dürfen die Hilfsstoffe von Import- und Referenzarzneimitteln dem sogenannten Rhône-Poulenc-Rorer-EuGH-Urteil von 1999 zufolge abweichen, wenn die Wirkung dadurch nicht beeinträchtigt ist. Doch wenn auf einmal das gewohnte Arzneimittel blau gefärbt und mit einem Etikett überklebt ist, auf dem „farblose Lösung“ steht, kann dies auf Patienten so verstörend wirken, dass sie die Therapie abbrechen, was bei Epilepsie mit hohen Risiken verbunden ist.
1 Kommentar
Eine Kampagne
von Jörg Geller am 02.05.2019 um 21:27 Uhr
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