Insuman von Sanofi 

Kein U40-Insulin mehr: Vorsicht bei der Umstellung

Stuttgart - 16.04.2019, 09:00 Uhr

Bei absoluter
Keimfreiheit werden Insuline in Zylinderampullen abgefüllt und danach in Pens
eingebaut. Insulin-Pen-Patronen gibt es nur in der Konzentration
U100. Fertigpens aber auch in U200 und U300. (c / Foto: Sanofi)

Bei absoluter Keimfreiheit werden Insuline in Zylinderampullen abgefüllt und danach in Pens eingebaut. Insulin-Pen-Patronen gibt es nur in der Konzentration U100. Fertigpens aber auch in U200 und U300. (c / Foto: Sanofi)


U200- und U300-Insuline: keine passenden Spritzen

Insuline in Fertigpens gibt es neben der Konzentration U100 auch als U200 sowie U300. Im Fertigpen sind keine Umrechnungen notwendig beziehungsweise nicht erlaubt, weil der Pen die eingestellten Insulineinheiten (je nach Konzentration) passend abgibt.
Geht der Pen kaputt, darf das Insulin jedoch nicht einfach mit einer U100-Insulinspritze entnommen werden – es gibt keine passenden kalibrierten Spritzen für U200- und U300-Pens! Beispiele sind Humalog® 200 und Toujeo® 300 I.E./ml. Sie ermöglichen Patienten mit hohem Insulinbedarf, kleinere Volumina zu spritzen. Bei solchen neuen hochdosierten Insulinen gibt es aber noch mehr zu bedenken.

Blaue Hand zu U200- und U300-Insulinen

Darüber, dass sich ein Fertigpen mit 300 Einheiten Insulin nicht einfach gegen einen Fertigpen mit 100 Einheiten/ml austauschen lässt, informiert außerdem extra behördlich genehmigtes Schulungsmaterial von Sanofi zu Toujeo® (Blaue Hand).

Darin findet man zu den Präparaten Toujeo® (Insulin glargin 300 Einheiten/ml) und Lantus® (Insulin glargin 100 Einheiten/ml) die Information, dass die beiden Darreichungsformen nicht bioäquivalent sind und daher ohne eine Dosisanpassung nicht austauschbar – es geht also nicht nur um eventuelle Ersatzspritzen, sondern um die Pens selbst.

Die Umstellung von einem einmal täglich verabreichten Basalinsulin auf einmal täglich verabreichtes Toujeo® könne zwar eins zu eins auf Basis der bisherigen Dosis erfolgen. In klinischen Studien sei jedoch unter Toujeo® im Vergleich zu Insulin glargin 100 Einheiten/ml nach der initialen Titration durchschnittlich eine 10-18 Prozent höhere Basalinsulindosis benötigt worden, um den Blutzucker-Zielbereich zu erreichen. 

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Bei Umstellung von zweimal täglich verabreichten Intermediär-/Basalinsulinen auf Toujeo® betrage die empfohlene Anfangsdosis von Toujeo® außerdem 80 Prozent der Gesamttagesdosis des abgesetzten Basalinsulins.

Auch von Novo Nordisk und Lilly gibt es Schulungsmaterialien bezüglich der Wirkstärken von U100- und U200-Insulinen.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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