Frauenärztlicher kongress

Wechseljahre: Wann Estrogene sinnvoll sind

Düsseldorf / Stuttgart - 25.02.2019, 07:00 Uhr

(Foto: roboriginal / stock.adobe.com)

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Hormone in den Wechseljahren – ja oder nein? Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Für welche klimakterischen Frauen machen Estrogene Sinn? Und wenn ja: topisch oder oral? Was können pflanzliche Arzneimittel mit Cimicifuga, Agnus castud oder Johanniskraut leisten? Beim FOKO, dem wohl größten jährlichen frauenärztlichen Fortbildungskongress, diskutierten Gynäkologen am vergangenen Freitag diese Fragen - ihre Empfehlung: nur Arzneimittel aus der Apotheke!

Wann sind Wechseljahre ein Fall für eine Hormonsubstitution, welche pflanzlichen Präparate eignen sich? Und wie sieht es mit Akkupunktur aus? Das diskutierten am vergangenen Freitag zwei Gynäkologinnen, Dr. Katrin Schaudig, Hamburg, und Dr. May Ziller, Marburg, beim FOKO in Düsseldorf, dem – laut eigenen Angaben – größten jährlichen frauenärztlichen Fortbildungskongress.

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Hilfe in den Wechseljahren

Die Frauenärztinnen sind sich einig, dass nicht jede Frau, die die Wechseljahre durchmacht, unbedingt arzneimitteltherapeutisch begleitet werden muss. Frauen, denen es gut gehe und die gesund seien, bräuchten keine Arzneimittel.
Manche Frauen in den Wechseljahren leiden jedoch tatsächlich. Der Mangel von Estrogen führt bei einigen während des Klimakteriums zu körperlichen Beschwerden wie vaginaler Trockenheit, Hitzewallungen und Schweißausbrüchen. Doch auch auf psychischer Ebene machen Wechseljahre einigen Frauen schwer zu schaffen. Sie fühlen sich erschöpft, durchleiden schlaflose Nächte und haben Depressionen. Bei diesen Patientinnen gehe es zunächst um ein Gespräch: „Welche Beschwerden stehen im Vordergrund?“.

Frauen mit klimakterischen Beschwerden HRT anbieten

„Wenn gesundheitliche Risiken fehlen, die einem Ersatz des körpereigenen Östrogens im Weg stehen, soll nach der aktuellen Leitlinie ein Hormonersatz angeboten werden, um Symptome der Wechseljahre zu beseitigen“, erläuterte Schaudig. Das sieht auch die britische Leitlinie so: Ärzte sollen Frauen mit Wechseljahresbeschwerden eine Hormontherapie anbieten, nachdem sie mit ihnen eingehend über den kurz- und langfristigen Nutzen sowie die Risiken einer solchen Behandlung gesprochen haben, erklären die Experten der NICE-Guideline Menopause: diagnosis and management. Die Leitlinie wurde im November 2015 aktualisiert, das deutsche Pendant hingegen ist seit 2014 abgelaufen. Jedoch wird die neue deutsche S3-Leitlinie „Peri- und Postmenopause – Diagnostik und Interventionen“ der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe derzeit aktualisiert und soll in Bälde veröffentlicht werden.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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