Flucelvax Tetra

Warum Grippeimpfstoffe aus Zellkulturen besser schützen könnten

Stuttgart - 06.02.2019, 07:00 Uhr

Hämagglutinin ist das primäre Ziel von neutralisierenden Antikörpern im Grippeimpfstoff. ( j / Foto: imago)

Hämagglutinin ist das primäre Ziel von neutralisierenden Antikörpern im Grippeimpfstoff. ( j / Foto: imago)


Bessere Impfwirksamkeit

Für humane Grippeviren ist der Vogel, also das Hühnerei, nicht das natürliche Habitat. Hühner sind beispielsweise der natürlich Wirt für aviäre Grippeviren. Im Gegensatz zum Mensch ist der Vogel nun aber kein Säugetier, dass ein menschliches Grippevirus sich aber dennoch in Hühnereiern vermehrt, dafür muss sich das Virus ein Stück weit diesem nicht optimalen Wirt anpassen. Das Problem hierbei? Diese Eiadaption verändert die Antigenität des Hämagglutinins, was bewirkt, dass auch die durch die Impfung produzierten Antikörper den zirkulierenden Viren nicht mehr so ähnlich sind, wie sie für einen guten Impfschutz sein müssten.

Zellbasierte Grippeimpfstoffe passen besser zu den Viren

Das CDC schreibt: „Wachsende Influenzaviren in Eizellen können Veränderungen, konkret eierangepasste Veränderungen, hervorrufen, die wichtige Auswirkungen auf die Immunantwort des Körpers auf die Impfung haben können. Diese eierangepassten Veränderungen könnten beispielsweise dazu führen, dass das körpereigene Immunsystem Antikörper produziert, die weniger wirksam sind, um Krankheiten zu verhindern, die durch die spezifischen Grippeviren im Umlauf verursacht werden.“ Der zellbasierte Grippeimpfstoff verwendet zellbasierte Kandidatenimpfviren (CVVs), die sich im Falle von Flucelvax Tetra in Madin-Darby Canine Kidney-Zellen (MDCK) vermehren. Somit haben zellbasierte Vakzine das Potenzial, einen besseren Schutz als traditionelle eibasierte Grippeimpfstoffe zu bieten, da diese Vakzine den im Umlauf befindlichen Grippeviren ähnlicher sind.


Zellbasierte Grippeimpfstoffe haben im Vergleich zu eibasierten Grippeimpfstoffen das Potenzial, die Wirksamkeit von Grippeimpfstoffen zu verbessern, indem sie die Anpassungen an das Ei beseitigen, die in eiproduzierten Grippeimpfstoffen auftreten."

Centers for Disease Control and Prevention CDC), US-Bundesbehörde des amerikanischen Gesundheitsministeriums


Vor allem Influenza A (H3/N2) scheint ein schwieriger Kandidat bei hühnereibasierten Impfstoffen zu sein.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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