- DAZ.online
- News
- Politik
- Noweda-Chef Kuck warnt im...
Ganzseitiger Kommentar
Noweda-Chef Kuck warnt im „Focus“ vor dem Versandhandel
Noweda-Burda-Kooperation besteht seit Jahren
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärt in diesen Tagen des Öfteren, dass der Versandhandel nur eine Ergänzung zur Präsenzapotheke bleiben solle. Kuck erklärt dieses Argument für „schlicht falsch“. Genau umgekehrt sei es richtig – schließlich entziehe der Versand den Apotheken die Umsätze, die sie dringend zur Erfüllung der Gemeinwohlpflichten benötigen. Auch das Argument, dass der Versand für nicht mobile Patienten wertvoll sei, lässt Kuck nicht gelten. Schließlich gebe es den Apotheken-Botendienst.
Kuck weist zudem darauf hin, dass rein statistisch gesehen alle 32 Stunden eine Apotheke schließt. Eine der Ursachen aus Sicht des Noweda-Chefs: „der Versandhandel.“ Worauf Kuck hinaus will, ist klar: das Rx-Versandverbot. Er erklärt, dass eigentlich zu erwarten sei, dass Apotheken als „dezentrale Anlaufstellen des Gesundheitssystems“ vor Angriffen geschützt werden. Es gehe um Angriffe, die „aus rein materiellen Interessen erfolgen“. Aber das Gegenteil sei der Fall. Denn das im Koalitionsvertrag „angesprochene“ Verbot gebe es immer noch nicht. Kuck schließt mit einer emotional beladenen Warnung: „Wenn es ernst wird, ist es ein gutes Gefühl, eine Apotheke in erreichbarer Nähe zu wissen. Ein Gefühl, das für manchen bald der Vergangenheit angehören könnte. Wollen wir diesen Preis wirklich bezahlen?“
Bestell-Plattform, Kundenzeitschrift, Werbeaktion
Die Kooperation zwischen der Noweda und dem Burda-Verlag besteht nun schon seit einigen Jahren. Ende 2017 erklärte Noweda-Chef Michael P. Kuck gegenüber DAZ.online, dass beide Unternehmen gemeinsam ein Bestellportal für Arzneimittel aufbauen wollen. Anfang Juli 2018 teilte die Noweda dann mit, dass sie exklusiv im „Focus“ eine groß angelegte Werbekampagne startet. Regelmäßig sollen dort Werbeanzeigen veröffentlicht werden, in denen es um den Erhalt, die Stärkung und die Rolle der Vor-Ort-Apotheken geht. In der ersten Anzeige ging es um Apothekenschließungen: „Alle 38 Stunden schließt eine Apotheke. Schützt die Vor-Ort-Apotheken. Jetzt“, lautete der Slogan.
Im August wurde dann bekannt, dass die beiden Konzerne eine noch viel intensivere Zusammenarbeit planen, die unter dem Namen „Zukunftspakt Apotheke“ läuft. Im Rahmen der Initiative haben beide Firmen eine neue Apotheken-Kundenzeitschrift auf den Markt geworfen, um der „Apotheken Umschau“ Konkurrenz zu machen. Zudem wollen beide die oben angesprochene Bestellplattform „IhreApotheken.de“ weiterentwickeln.
2 Kommentare
Die Genossen können es eben besser ...
von Christian Timme am 29.01.2019 um 8:01 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
PR
von Dr Schweikert-Wehner am 28.01.2019 um 18:29 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.